Tag 6- ein Hoch auf den deutschen TÜV
;P!
Heute gab es wieder Frühstück
inklusive und das selbst gemacht und serviert von den Besitzern:
Müsli (irgendwas interessantes mit Kokos), Obstteller, Toast und
Rührei (dazu Ananasmarmelade und salzige !!!! Butter) und Tee oder
Kaffee. Wenn wir schon wie die Affen uns von Ast zu Ast schwingen,
dann wenigstens gut befrühstückt. Wir hatten die Tour auch erst
kurz vorher gebucht und hatten bis um 10.30, da sollte uns das Taxi
abholen, noch etwas Zeit, die nutzten wir, um noch ein bisschen an
unserer Urlaubsplanung zu feilen, die wir so oder so noch einmal
umschubsen würden. Um 10.30 stiegen wir in einen kleinen „Extremo
Tour“- Bus und bekamen sofort von einer Amerikanerin einen Kaugummi
angeboten. Der Bus füllte sich mit einem deutschen Pärchen (jap wir
sind eben überall!), zwei holländischen Schwestern, insgesamt 5
Amerikanern und uns. Auf der Fahrt erzählten wir dem deutschen
Pärchen, was Bungee Jumping machen wollte die ein oder andere
Horrorgeschichte... nein wir machten ihnen Mut! Ich meine Skydiven
ist hoch, aber Bungee Jumping würde ich allerdings gegen 10 Mal
Skydiven tauschen! Dort angekommen durften wir erst einmal wieder so
einen Wisch unterzeichnen, dass im Fall des möglicherweise
eintretenden Todes Extremo alles erben würde ;P. Ha! Nix da, das
überleben wir! Es ist schon erstaunlich was wir Menschen alles dafür
zahlen, um unser Leben aufs Spiel setzen zu dürfen, dieses Mal waren
wir mit 40$ pro Person dabei. Wir wurden dann nach DHL – Standard
verschnürt und verpackt und durften einer kurzen Einweisung
beiwohnen, wir bekamen sogar „Bremshandschuhe“. Ohne
Sicherungshinweise (vor und hinter uns würde ja immer ein Eumel vom
Extremoteam uns sichern und sagen wie stark wir bremsen sollten)
erklommen wir den ersten Turm.
Das ist übrigens Josi (nein nicht der sprechende Geldautomat, aber vielleicht die kleine Schwester davon!^^). Josi ist ein Geschenk von meinen Eltern und wird auch überall da mit draufkrabbeln wo wir draufkraxeln, dabei hat sie es am besten: Sie wird getragen!
Also durfte sie auch auf der Ziplinetour nicht fehlen, man glaiubt kaum wie schnell sich Schildkröten so durch die Bäume bewegen können ;).
Soviel zum Thema "TÜV - geprüft"!!!!!!
Erst waren es kurze Strecken und
trotzdem fürchteten sich die beiden Holländerinnen. Es machte
riesigen Spaß da durch die Baumwipfel zu sausen. Zwischendurch
musste man zwar ab und an ein Stück laufen (wodurch wir
komischerweise wieder im Kreis fast bei der Ausgangsposition waren),
aber dafür konnte man auch schön über den Regenwald fliegen.
Die Ziplines wurden immer länger und
irgendwann kamen wir an den „Tarzan – Swing“, was bedeutete ca.
60 Meter nach unten zu hopsen, klar konnte man sich am Seil
festhalten, aber runter gings trotzdem. Die eine Holländerin wollte
(obwohl schon fest angeschnallt) auf keinen Fall die Jane zum Tarzan
spielen. Benni hopste in dem Moment runter als eine Horde Affen über
uns rüber tobte und so ging sein Tarzangeschrei eher unter... Es war
zwar schon eine kleine Überraschung, dass man nach unten hopste und
das Seil erst wesentlich später griff und meine Angst gegen einen
Baum zu klatschen und Comicreif herunter zu rutschen löste sich bald
in der Freude des Hin – und hergependelns auf.
Danach folgten wieder ein paar kleinere
Leinen und dank meiner langsam wachsenden Spanischkenntnisse konnte
ich den einen Extremotypen sogar auf Spanisch fragen wie lang die
Zipline ist. Muhahaha :D. Ich weiß nicht der mega-krasse
Sprachenzuwachs, aber mein Gehirn hat auch Urlaub! Um uns herum
flogen hier viele Schmetterlinge (auf dem Foto ist ein riesiger Nachtschmetterling zu sehen) und im Wald sah man die ein oder
andere hübsche Blüte (immer ein dankbares Fotoobjekt, da die sich
nicht so schnell bewegten!^^).
Beim letzten, dem „Superman“ musste
man sich quasi (der Gurt wurde einfach umgedreht und man vorne am
Rücken befestigt) hinlegen und die Beine in Schlaufen legen. Die
eine Amerikanerin meinte sie würde den ganzen Weg bis zur anderen
Seite heulen, weil auch sie eigentlich Höhenangst hatte. Es war aber
gar nicht zum Heulen, das war einfach nur ein lustiges Gefühl,
gerade für die, die gern mal den Regenwald aus der Vogelperspektive
erleben wollten. Ab der Mitte breitete man einfach die Arme aus und
flog. Zum Glück zeigte Benni manche Fotos erst danach, denn die eine
Plattform war nicht nur sehr spatanisch festgeschraubt, sie war auch
nahe am Abrutschen! In der Extremostation bekamen wir unsere Sachen
wieder und entschieden uns gegen die Fotos des Teams, wir hatten ja
genug eigene doofe Fotos gemacht.
Im Hof saß noch Lola, ein bunter Ara,
der in den Baumwipfeln hockend immer „Lola“ und „Venda“
krakelte. Zurück in unserem quasi „Baumhaus“ gings erst einmal
daran zu duschen und danach eine kurze Zeit die Beine hochlegen,
damit wir dann noch zum „Bat Jungle“ laufen konnten.
Dies war trotz Karte gar nicht so
einfach, da es ja wie bereits erwähnt wenig Schilder hatte, aber
dafür steile Abhänge und was für steile und ich hatte den
Eindruck, dass wir die immer nur hoch liefen, irgendwann müsste es
doch auch einmal runtergehen oder? Es dauerte ein kleines Weilchen eh
wir da waren, wir liefen an Hotels, Supermärkten, Töpferladen und
Bambushecken vorbei, mal auf mehr oder weniger geteerten Straßen.
Dort angekommen entschieden wir uns für die Self-go (ich weiß das
Wort gibt’s nicht, hab ich grad erfunden!) - Tour und guckten uns
verschiedene Fledermausarten (deren Essenspektrum ist wesentlich
größer als das unserer heimischen Arten: Fructivore, Carnivore,
Insectivore, solche die nur Nektar schlürfen etc.), Skelette,
Schädel an und hörten wie eine Fledermaus.
Bei dem Versuch einen nicht sehr netten
Eintrag im Gästebuch für den jungen Herrn an der Kasse zu
übersetzen, kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass er quasi bei
Dr. Richard LaVal persönlich Fledermäuse studierte, wobei dieser
schon 40 Jahre lang an Fledermäusen forschte und die Ausstellung so
ins Leben gerufen hat. Er stellte ein paar Fragen zu europäischen
bzw. deutschen Fledermausforschungen bzw. -arten und war sehr an
einer vernünftigen Bauanleitung für Fledermauskästen interessiert.
In dem Fledermausjungle (man sah die verschiedenen Fledermausarten –
mit Taschenlampe bewaffnet- hinter Glas) wurde gerade aufgetischt und
alle Fledermäuse, die gern Früchte mampften schnappten sich ein
großes Stück Melone, Papaya oder Banane und mampften dies dann über
Kopf, was gar nicht so einfach war, denn meist fielen die
angebissenen Stücke zu Boden. Obwohl ich es noch nie probiert habe,
stelle ich mir über Kopf essen auch wirklich nicht einfach vor, ich
meine sitzen zu essen ist meist auch nicht einfach!
Da es langsam dunkel wurde, wanderten
wir zurück und kauften im großen Supermarkt noch Kartoffeln, einen
Dip und zwei Hähnchenschenkel.Nom nom nom, leckeres Abendessen, was
wir ganz normal mit den Füßen auf dem Boden genießen konnten. ;)