Samstag, 30. August 2014

Tag 6- ein Hoch auf den deutschen TÜV ;P!


Heute gab es wieder Frühstück inklusive und das selbst gemacht und serviert von den Besitzern: Müsli (irgendwas interessantes mit Kokos), Obstteller, Toast und Rührei (dazu Ananasmarmelade und salzige !!!! Butter) und Tee oder Kaffee. Wenn wir schon wie die Affen uns von Ast zu Ast schwingen, dann wenigstens gut befrühstückt. Wir hatten die Tour auch erst kurz vorher gebucht und hatten bis um 10.30, da sollte uns das Taxi abholen, noch etwas Zeit, die nutzten wir, um noch ein bisschen an unserer Urlaubsplanung zu feilen, die wir so oder so noch einmal umschubsen würden. Um 10.30 stiegen wir in einen kleinen „Extremo Tour“- Bus und bekamen sofort von einer Amerikanerin einen Kaugummi angeboten. Der Bus füllte sich mit einem deutschen Pärchen (jap wir sind eben überall!), zwei holländischen Schwestern, insgesamt 5 Amerikanern und uns. Auf der Fahrt erzählten wir dem deutschen Pärchen, was Bungee Jumping machen wollte die ein oder andere Horrorgeschichte... nein wir machten ihnen Mut! Ich meine Skydiven ist hoch, aber Bungee Jumping würde ich allerdings gegen 10 Mal Skydiven tauschen! Dort angekommen durften wir erst einmal wieder so einen Wisch unterzeichnen, dass im Fall des möglicherweise eintretenden Todes Extremo alles erben würde ;P. Ha! Nix da, das überleben wir! Es ist schon erstaunlich was wir Menschen alles dafür zahlen, um unser Leben aufs Spiel setzen zu dürfen, dieses Mal waren wir mit 40$ pro Person dabei. Wir wurden dann nach DHL – Standard verschnürt und verpackt und durften einer kurzen Einweisung beiwohnen, wir bekamen sogar „Bremshandschuhe“. Ohne Sicherungshinweise (vor und hinter uns würde ja immer ein Eumel vom Extremoteam uns sichern und sagen wie stark wir bremsen sollten) erklommen wir den ersten Turm.

Das ist übrigens Josi (nein nicht der sprechende Geldautomat, aber vielleicht die kleine Schwester davon!^^). Josi ist ein Geschenk von meinen Eltern und wird auch überall da mit draufkrabbeln wo wir draufkraxeln, dabei hat sie es am besten: Sie wird getragen! 
 Also durfte sie auch auf der Ziplinetour nicht fehlen, man glaiubt kaum wie schnell sich Schildkröten so durch die Bäume bewegen können ;). 







Soviel zum Thema "TÜV - geprüft"!!!!!!

Erst waren es kurze Strecken und trotzdem fürchteten sich die beiden Holländerinnen. Es machte riesigen Spaß da durch die Baumwipfel zu sausen. Zwischendurch musste man zwar ab und an ein Stück laufen (wodurch wir komischerweise wieder im Kreis fast bei der Ausgangsposition waren), aber dafür konnte man auch schön über den Regenwald fliegen. 



Die Ziplines wurden immer länger und irgendwann kamen wir an den „Tarzan – Swing“, was bedeutete ca. 60 Meter nach unten zu hopsen, klar konnte man sich am Seil festhalten, aber runter gings trotzdem. Die eine Holländerin wollte (obwohl schon fest angeschnallt) auf keinen Fall die Jane zum Tarzan spielen. Benni hopste in dem Moment runter als eine Horde Affen über uns rüber tobte und so ging sein Tarzangeschrei eher unter... Es war zwar schon eine kleine Überraschung, dass man nach unten hopste und das Seil erst wesentlich später griff und meine Angst gegen einen Baum zu klatschen und Comicreif herunter zu rutschen löste sich bald in der Freude des Hin – und hergependelns auf. 
 



Danach folgten wieder ein paar kleinere Leinen und dank meiner langsam wachsenden Spanischkenntnisse konnte ich den einen Extremotypen sogar auf Spanisch fragen wie lang die Zipline ist. Muhahaha :D. Ich weiß nicht der mega-krasse Sprachenzuwachs, aber mein Gehirn hat auch Urlaub! Um uns herum flogen hier viele Schmetterlinge (auf dem Foto ist ein riesiger Nachtschmetterling zu sehen) und im Wald sah man die ein oder andere hübsche Blüte (immer ein dankbares Fotoobjekt, da die sich nicht so schnell bewegten!^^).
 
Beim letzten, dem „Superman“ musste man sich quasi (der Gurt wurde einfach umgedreht und man vorne am Rücken befestigt) hinlegen und die Beine in Schlaufen legen. Die eine Amerikanerin meinte sie würde den ganzen Weg bis zur anderen Seite heulen, weil auch sie eigentlich Höhenangst hatte. Es war aber gar nicht zum Heulen, das war einfach nur ein lustiges Gefühl, gerade für die, die gern mal den Regenwald aus der Vogelperspektive erleben wollten. Ab der Mitte breitete man einfach die Arme aus und flog. Zum Glück zeigte Benni manche Fotos erst danach, denn die eine Plattform war nicht nur sehr spatanisch festgeschraubt, sie war auch nahe am Abrutschen! In der Extremostation bekamen wir unsere Sachen wieder und entschieden uns gegen die Fotos des Teams, wir hatten ja genug eigene doofe Fotos gemacht. 
 



Im Hof saß noch Lola, ein bunter Ara, der in den Baumwipfeln hockend immer „Lola“ und „Venda“ krakelte. Zurück in unserem quasi „Baumhaus“ gings erst einmal daran zu duschen und danach eine kurze Zeit die Beine hochlegen, damit wir dann noch zum „Bat Jungle“ laufen konnten.


Dies war trotz Karte gar nicht so einfach, da es ja wie bereits erwähnt wenig Schilder hatte, aber dafür steile Abhänge und was für steile und ich hatte den Eindruck, dass wir die immer nur hoch liefen, irgendwann müsste es doch auch einmal runtergehen oder? Es dauerte ein kleines Weilchen eh wir da waren, wir liefen an Hotels, Supermärkten, Töpferladen und Bambushecken vorbei, mal auf mehr oder weniger geteerten Straßen. Dort angekommen entschieden wir uns für die Self-go (ich weiß das Wort gibt’s nicht, hab ich grad erfunden!) - Tour und guckten uns verschiedene Fledermausarten (deren Essenspektrum ist wesentlich größer als das unserer heimischen Arten: Fructivore, Carnivore, Insectivore, solche die nur Nektar schlürfen etc.), Skelette, Schädel an und hörten wie eine Fledermaus.


Bei dem Versuch einen nicht sehr netten Eintrag im Gästebuch für den jungen Herrn an der Kasse zu übersetzen, kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass er quasi bei Dr. Richard LaVal persönlich Fledermäuse studierte, wobei dieser schon 40 Jahre lang an Fledermäusen forschte und die Ausstellung so ins Leben gerufen hat. Er stellte ein paar Fragen zu europäischen bzw. deutschen Fledermausforschungen bzw. -arten und war sehr an einer vernünftigen Bauanleitung für Fledermauskästen interessiert. In dem Fledermausjungle (man sah die verschiedenen Fledermausarten – mit Taschenlampe bewaffnet- hinter Glas) wurde gerade aufgetischt und alle Fledermäuse, die gern Früchte mampften schnappten sich ein großes Stück Melone, Papaya oder Banane und mampften dies dann über Kopf, was gar nicht so einfach war, denn meist fielen die angebissenen Stücke zu Boden. Obwohl ich es noch nie probiert habe, stelle ich mir über Kopf essen auch wirklich nicht einfach vor, ich meine sitzen zu essen ist meist auch nicht einfach!
Da es langsam dunkel wurde, wanderten wir zurück und kauften im großen Supermarkt noch Kartoffeln, einen Dip und zwei Hähnchenschenkel.Nom nom nom, leckeres Abendessen, was wir ganz normal mit den Füßen auf dem Boden genießen konnten. ;)



Tag 5- Happy Birthday lieber Nationalpark!

Das einzige, was an solchen Betten etwas nervt, ist, dass du mit dem Bett an sich um die Decke kämpfen musst, da die am Ende festgestopft ist und da ich ab und zu gerne Tacco spiele und mich drin einwickel hatte ich die Nacht mit dem Bett ein paar Differenzen. Das Frühstück machte das wieder wett, da man mich mit einem Obstteller eigentlich immer wieder beruhigen kann. Dazu gab es sogar Zimtschnecken, Toast und eine Art Bananenbrot. Auch der Käse schmeckte gut (also er hatte eine Art Käsegeschmack) und da Saft und Tee immer wieder nachgefüllt wurden, hatte man danach eigentlich mehr Lust wieder ins Bett zu gehen und nicht auf einen Vulkan zu krabbeln. Aber innerlich wollten wir da schon hoch, also tiiiieeef im Inneren wollte ich ja schon immer nur wandern. Da wir uns bei Steffi und Domi angehängt hatten, hatten wir den Vorteil im Auto mitfahren zu können und sogar noch zusätzlich Glück, weil gerade an diesem Tag der Nationalpark Geburtstag hatte und wir so nur eine Parkgebühr von 1500 C bezahlen mussten, also quasi nix! 
Der Aufstieg sollte auch behindertengerecht sein, also würde es keine extrem steile Kraxeltour werden. Es fuhr sogar die Polizei mit Blaulicht (was hier eigentlich immer der Fall ist) hinter der ersten Menschengruppe her, wenn man also kein gesuchter Krimineller mit zwielichtiger Zukunft war, konnte man sich sicher fühlen. 
 
Da wir recht früh los waren, konnte man den Vulkan noch wolkenlos sehen und wenn man den anderen (sehr vielen deutschen) Touristen auswich nette Fotos machen.

 
Als wir genug davon hatten, folgten wir dem Rundwanderweg und wurden prompt von einer kleinen Menschenansammlung aufgehalten, die ein Hörnchen fotografierte, also keine Backware, sondern eins von der Sorte Chip und Chap. Das poste auch sehr fotogen und kroch einem fast in die Kameralinse, vielleicht auf der Suche nach einem Keks oder einer Erdnuss.
 



                                

Der Wanderweg führte an einer tollen blauen Lagune vorbei wieder zurück zum Vulkan.

 
 Der Vulkan Poas (liegt 37 km nördlich von Alajuela) brach 2006 im März das letzte Mal aus und gehört zu den aktivsten Vulkanen in Costa Rica. Ebenso ist es der am meisten besuchte Nationalpark des Landes, da man auch sehr bequem mit dem Auto America-like hochfahren kann. Der Hauptkrater (2708m Höhe) kann nur von einer Aussichtsplattform besichtigt werden, das saure, heiße vulkanische Lagunenwasser ist 40 m tief und wurde bei dem letzten Ausbruch ca. 150m in die Höhe gesprüht.



Auf dem Weg aus dem Park hinaus sahen wir uns auch noch das Besucherzentrum an und in dem Souvenirshop wurden unsere Augen bei den Preisen groß und das Portmonnaie versuchte sich so gut es ging im Rucksack zu verstecken. 





Unser erstes Faultier und jaaaaaaaaaaaaaaa ich rede von dem linken Plüschtier!




Unser erster Tucan!





 





Zurück im Hotel, liefen wir noch den hoteleigenen Cafétrail ab, packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg nach Monteverde, wobei ich froh war, dass Steffi fuhr, denn was an Schildern in Deutschland zu viel ist, ist hier zu wenig.








 
Durch raten und ein bisschen Kartenkenntnis fanden wir nach Monteverde, allerdings fanden wir da zunächst unser Hostel nicht und mussten fragen. 








 

Aber in dem Hostel hatten wir dann richtig Glück mit dem Doppelzimmer, welches nur über eine schmale Wendeltreppe zu erreichen war, drinnen allerdings mit Doppel- und einem Extrabett, einem Bad, einer Küche + Bar ausgestattet war. Weiterhin hatte man von hier aus eine hübsche Aussicht. Während Benni nach Touren fragte und das Zimmer bezahlte, begann ich mit Ausräumen. Danach mussten wir uns ein wenig darüber einig werden wo wir hinwollten bzw. was wir hier überhaupt machen wollten + die Überlegung fürs Abendbrot. Wir entschieden uns in der Reihenfolge für La Fortuna, eine Ziplinetour + Besichtigung des Bat Jungles und würden uns dann am nächsten Morgen Steffi und Domi zu einer geführten Wanderung durch den Monteverde Nationalpark anschließen, letzte Antwort: Nudeln, viiieeleee Nudeln, mit ganz viiieeel Soße!
 Da wir vom Abendbrot noch Fleisch mitgenommen hatten, wollten wir das ganz Backpacker-like das auch noch mit verwerten. Also gings Nudeln und Soße kaufen, in dem Ort gab es nichts soviel wie Hostels und Supermärkte. Die verspeisten wir dann ganz un-Backpacker-like an unserer Privatbar und schliefen schließlich wieder in Klamotten auf dem Bett ein...muss wohl an der Höhenluft liegen..

Freitag, 29. August 2014

Tag 4- wir warten und warten...aaaber nicht vergebens!



Dieser Tag ist eigentlich schnell erzählt. Wir frühstückten diesmal ausgiebig und unterhielten uns mit allem, aber v.a. mit Steve. Es gab diesmal sogar zwei verschiedene Säfte. Irgendwann mussten wir packen und harrten dann mit Steffi des Taxis, welches uns zum Flughafen bringen sollte. Einfach nur zum Spaß gingen wir um die Mittagszeit noch mal zum Comidas, um die „Soßen“ 1+3 zu bestellen. Steffi kam mit, was ein großer Vorteil war, da sie sehr gut Spanisch sprach. Sie bestellte für uns und wir erhielten drei verschiedene Smoothies in drei verschiedenen Farben, eins davon war grün und schmeckte nicht ganz identifizierbar. Es war Cas, eine für Mittelamerika typische Frucht, die ein bisschen wie eine Mischung aus Limone und Ananas schmeckte. 
Als wir zurück waren und unseren Avocadovorrat aufgebraucht hatten begann es leicht zu regnen... wohlgemerkt leicht! Als das Taxi dann vor der Tür stand goss es in Strömen, sodass ich mich mit meinen Flip Flops auf der Terrasse fast lang legte. Am Flughafen angekommen blitzte und donnerte es zusätzlich, was dem Ganzen einen kleinen Weltuntergangstouch verlieh. Vor der Abfertigungshalle saßen wir dann herum und warteten.. und warteten... und warteten.. irgendwann machte Benni den Witz ab wieviel Stunden wir uns Sorgen machen müssten. 
Es kann immer schlimmer kommen und es kam schlimmer... auf einmal war das Flugzeug von der Anzeige verschwunden und wir fingen jetzt an uns wirklich Sorgen zu machen. Irgendwann entschlossen Steffi und ich uns zur Information zu gehen und nachzufragen. An der Info stand schon jemand, der ebenfalls sehr hilflos guckte. Anfangs unterhielten wir uns auf Spanisch bis wir mitkriegten, dass derjenige auch aus der Schweiz kam, tschaka. Die Informationsangestellte konnte uns nur sagen, dass der Flug entweder später kommen würde oder in einem anderen Staat landen und somit erst am nächsten Tag in Alajuela ankäme. Na toll! Da der andere Schweizer kein Ladekabel für sein Handy dabeihatte, wollte Steffi ihres zur Verfügung stellen und wir gesellten uns zu ihm an die Bar. Auch da hieß es wieder warten, warten, warten und ein übergroßes Plakat mit Bierwerbung anstarren. Irgendwann als feststand, dass sie doch noch abends landen würden (alle anderen Flugzeuge landeten ja auch, nur Iberia musste ja unbedingt in El Salvador landen), fuhren wir mit einem Shuttle zur Autovermietung und mussten uns zwischen einem weißen und einem grünen Jeep entscheiden. Wir nahmen den weißen, da Steffis Bruder danach noch damit rumfahren musste, aber wenns nach mir gegangen wäre ;)...Auf dem Parkplatz vor dem Flughafen meldete sich Benni freiwillig, um das Auto zu bewachen :P. Was hieß er würde seine Augenlider auf Lichtdurchlässigkeit prüfen und mit seiner körperlichen Anwesenheit Rucksackmopser verschrecken. Nach einer weiteren halben Stunde landete das Flugzeug tatsächlich und wir erwarteten einen Dominik der völlig mit den Nerven fertig war, dies war aber nicht der Fall, im Gegenteil er war die Ruhe selbst. Während unsere schweizerische Neubekanntschaft vorsorglich einen Snickersriegel gekauft hatte, um den seiner entnervten Freundin schnell zwischen die Zähne zu stopfen, damit er die ersten entvervten Beschimpfungen nur gedämpft mitbekommen würde. Es war zwar mittlerweile dunkel und es regnete, aber wir waren vollzählig und zum Hotel waren es zum Glück nur 20 Minuten.

 Das Hotel sah alles andere als nach Backpacker aus und auch die Zimmer mit Bad waren mit Blick auf die gesamte Umgebung wahrscheinlich in der Form die einzigen, die wir so auf der Reise von innen sehen würden. Wir blieben dann auch gleich im Hotel und suchten uns lustige Dinge von der Speisekarte aus. 
 



Die eine einheimische Platte für zwei erstreckte sich über zwei Teller und wir hätten echt kein zweites Gericht (Burger) mehr bestellen müssen... obwohl wir den ganzen Tag lang quasi nichts gemacht hatten, fielen wir geradewegs in die pompösen Himmelbetten.


Tag 3 – auf der Suche nach dem Maisfladen!


Trotzdem ich nicht über die vierte Lektion im Selbsthilfekurs Spanisch hinausgekommen bin (zum Bier bestellen bin ich noch nicht gekommen und ich weiß nicht wozu mir die Anzahl der lokalen Zeitungsverlage hätte hilfreich sein sollen), schafften wir es nach einem entspannten Frühstück mit dem hiesigen Verkehr nach San José zu fahren. Benni war zwar wenig „beeindruckt“ von der Geschwindig – und Wendigkeit des Busses, dennoch kamen wir (auch mithilfe zweier Herren, die uns zeigten wo wir doofen Touris umsteigen mussten – sehr hilfsbereit!) heil an. Unser Ziel waren vor allem die lokalen Märkte, die, wie sich herausstellte überdachte kleine Labyrinthe waren. Der eine beinhaltete alles vom Kochlöffel bis hin zum fertigen Maisfladen, während der andere fast komplett nur Lebensmittel anbot. Die Gänge waren sehr schmal und so hing einem ständig irgendein Zwiebelzopf oder sonstiges Obst und Gemüse im Gesicht rum. 

Da Heike uns vor dem hiesigen Fleisch ein wenig gewarnt hatte, machten wir einen großen Bogen darum, aber es gab ja auch andere interessante Essgelegenheiten. Nach Besichtigung des reinen Lebensmittelmarktes, wollten wir wieder auf die Straße als ich neben mir „Foto, Foto!“ hörte. Instinktiv umklammerte ich wie ein Babyfaultier seine Mama meine Kamera, aber es war falscher Alarm. Einer der Standbesitzer hatte gesehen, dass ich Fotos machte, schnappte sich daraufhin seinen Kollegen und beide posierten vor dem Obst. Nachdem dieser Schreck sich in Gelächter aufeglöst hatte, schenkte der eine uns noch zwei Bananen und wir kauften daraufhin 4 Avocados bei ihm, eine Hand wäscht eben die andere... obwohl das hier bei den meisten Standbesitzern mal dringend nötig gewsesn wäre ;). 


 

Da wir in der ersten Halle was interessantes einheimlisches mit Bananenblättern gesehen hatten, machten wir uns auf die Socken, um das (was Benni anfangs für Käse hielt) zu probieren. Es war allerdings gar kein Käse, sondern ein großer, etwa einen cm dicker Maisfladen, den eine Frau voller Anmut (ähnlich der Küchenfrauen aus Bärenmenüzeiten ^^) aufs Blatt klatschte. Dazu gab es die üblichen verdächtigen Bohnen mit Reis (also wenn die hier keine Verdauungsprobleme hatten, wer dann?). Egal, her damit! Wir sind ja nicht hergekommen, um bei McDoof zu essen. Wir setzen uns in die gegenüber liegende volle Restauranthalle und harrten unserem Mittagsschmaus.Es kam sodann und war mit einer kleinen Plastetüte mit Sour Cream garniert (es steht ja zum Glück in allen Sprachen drauf was das ist) und lag auf dem gewünschten Bananenblatt. Es schmeckte sehr gut, mir der Fladen mehr als die Bohnen, gar nicht wirklich nach Mais (wie Tortilla o.ä.), eher ein wenig süßlich. Nom nom nom. :) 



 
Satt und zufrieden setzten wir unseren Weg aus der Halle fort, vorbei an nicht sehr artgerecht gehaltenen Hunden, Entchen und Kanninchen in engen Drahtkäfigen. Auf der Suche nach der Touristeninfo liefen wir die Avenue Central (also quasi die Einkaufsmeile) lang. Ein weiterer Suchpunkt auf unserer Liste waren ein Taschenmesser für Benni und eine Karte von Nicaragua. Nachdem wir durch ein Meer von Tauben gewartet und einen der zig dekorativ dastehenden Polizisten gefragt hatten, fanden wir die Mini- Touristeninfo direkt neben dem Apple- Store. Leider hatten sie keine Karte von Nicaragua, aber ein paar nützliche Tipps wo man eine finden konnte. Da der Waffenladen erst später aufmachte (jaaaa wir wollten in den Waffenladen...uuuhhhh... einen Militärshop gab es nicht, das Land hat ja kein Militär ..hhahahaha!), gingen wir noch (den sehr sinnvoll zugestopften Löchern ausweichend) in den Frozen Joghurt Shop, in dem Selbstbedienung herrschte und mit 8 Colonnes pro 1g war man dabei. Gut, danach durfte ich ungefährlich lächelnd und Eis schleckend vor dem Waffenshop warten, während Benni das wohl übliche Taschenmesser erstand.
In den Läden, die empfohlen wurden gab es natürlich keine Karte, auch keinen Lonely Planet. Es gab einen von jedem Land (sogar der Schweiz), aber weder Karte noch Reiseführer vom Nachbarland. Hmmm scheint so als könnten sie die nicht leiden. Dann eben nicht, ihr werdet schon sehen,, wir finden da trotzdem hin! Ha! Dafür gab es in dem einen Kaufhaus nicht nur eine sehr vorzeigbare Toilette, sondern auch eine ganze Abteilung, die einen schon auf der Rolltreppe blendete... Barbie!!!! Jedes Prinzesschen wäre dahingeschmolzen! 

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, nutzten wir noch den Tag der offenen Tür in der Kirche, nicht nur, um zu gucken, sondern auch, um sich hinzusetzen. Rechts und links von uns wurde fleißig gebetet und während wir noch überlegten, ob wir auch was zu beichten hätten (ein Herr hinter uns betete mit ausgestreckten Armen alles an – Boden, Säulen, eine Statue.. wer weiß vielleicht war er grade aus einem sehr TÜV – bedürftigen Flugzeug gestiegen), kam der hiesige Pfarrer und reichte den Betenden ein riesiges laminiertes Bild vom Papst. Das war für uns das Startsignal zum Aufbruch, denn dann wäre die Kollekte bestimmt als nächstes dran. In Alajuela angekommen (die Fahrtpreise sind übrigens günstig.. so 1 $ für eine halbe Stunde rasante Busfahrt, Kotzgefühl gratis! ;) wollten wir noch auf den Farmers Market, nicht nur um mal zu gucken, sondern auch um uns mit uns nicht bekannten Früchten einzudecken. Unter einem riesigen Hallendach gab es zahlreiche Stände mit den lustigsten Gemüse – und Obstsorten. 

Hier durften auch die Hänger voller Bananen nicht fehlen. 

Wir deckten uns mit lustigem Obst ein, darunter Früchte, deren Inneres an Knoblauchzehen erinnerte und die Igelchen. Als ich vor einem Zwiebelstand posierten kriegte sich das Mädel hinter Benni gar nicht mehr ein, generell sind uns Deutschen Zwiebeln schon bekannt! Allerdings ist das nicht das einzige Mal, bei dem wir die hiesigen Einwohner unterhalten konnten.

 
Wir kauften uns noch ein Hähnchen, einmal Wasser + Sour Cream und marschierten zurück ins Hotel. Zum Abendbrot gab es die von mir hart erkämpften Früchte (die gekocht ein wenig nach Kürbis schmeckten, allerdings die Konsistenz einer Kartoffel hatten), das Hühnchen, die hart erkämpfte Sour Cream und das Obst...an diesem Abend lernten wir Steve kennen, einen Texaner, der zwar weniger konservativ war als ich dachte, der aber dennoch seine Freiheit um keinen Preis der Welt einschränken wollte...und wieder mit Klamotten eingeschlafen... ob das an der Höhenluft liegt?


Sonntag, 24. August 2014

Tag 2 - Ey man wo is mein Koffer?

Mit Blick auf die 1000 Lichter von San José (gut, wenn man von der Mitte des Fluugzeugs durch das kleine Fenster guckt sah es halt sehr groß aus), landeten wir gegen 04.15 Uhr auf dem Flughafen von Alajuela. Dann ging alles recht schnell: aussteigen, in Schlange einreihen... Neeeein wir haben keine Drogen, neeeeiiin wir haben auch keine Geckos in der Unterhose, die wir gern ins Land schmuggeln möchten... uuuund auf geht’s zum Koffer... ääähhh Rucksackkarussel. Auch dort hatten wir unverhofft schnell alles in der Hand und einen weiteren Beamten, der uns unseren Käse und den Monte – Pudding wegnehmen wollte gab es zum Glück auch nicht. Also rauuus hier und in irgendein oranges Taxi, dem Fahrer die Adresse unter die Nase reiben und schwupps saßen wir in einem Bus, der in einem Affenzahn vom Flughafen lossauste. Der erste Eindruck war: grüüüüüüün und saauuuuuber! Irgendwie hatte ich noch das anfänglich staubige und müllige Bild der USA im Kopf und war daher sehr erstaunt, dass es so sauber war... da stimmt doch was nicht ...hmmm! In die Richtung, in die der Taxifahrer fuhr wäre ich nie gefahren, aber er wusste wo er hinwollte, denn keine 10 Minuten später standen wir vor dem Coconut Hotel, in dem ein Nachtwächter schon auf uns wartete und uns sogar schon das Zimmer aufschloss. Nach einer Dusche wollten wir uns noch ein Stündchen hinlegen als es an der Tür klopfte. Heike, die Hotelbesitzerin wollte uns noch eine kurze Einweisung geben, da sie nach dem Frühstück schnell wieder los musste. Wir bekamen einen eingeschweisten Plan in die Hand und das Angebot uns mit einem Klopfen zu wecken sobald das Frühstück fertig wäre. Da wir aber schlagartig ins Koma fielen hörte keiner das Klopfen und wir standen mit dem Wecker auf. Aaaber das Aufstehen lohnte sich, denn das Frühstück war unglaublich lecker (mit eigens zusammengemixten Säften) und wir lernten gleich einen Kanadier und zwei Schweizerinnen kennen, von denen wir einige Tipps und die Empfehlung für Nicaragua.






 Für den Tag hatten wir uns eine kleine Rundtour durch Alajuela vorgenommen inklusive Essen fassen, Gegend erkunden und Geld hamstern. Dank der Karte verliefen wir uns.. selten... eigentlich gar nicht ;). Allerdings waren wir echt überrascht wie sehr sich die Leute hier einschlossen, was heißt, dass jedes Häuschen inklusive Garage mit Rundumzaun und Stacheldraht wie ein eigener privater Knast aussieht. Leider erinnerte es zum Teil auch stark an ein Hundeasyl, da aus jedem zweiten Eingangsbereich irgendeine Fußhupe meinte sich wichtig machen zu müssen. Generell schien es hier den Wettbewerb zu geben wer die meisten Hunde hat... und natürlich das dickste Schloss vor der Haustür, denn Gelegenheit macht Diebe. Der Grund dafür ist wohl der, dass es zwar wenig Diebstähle gibt, aber die die passieren werden nicht ordentlich vom Staat geahndet, sodass die meisten Leute sich lieber selbst schützen, sodass man meinen könnte durch eine Knaststraße zu laufen. 

 
Der erste Schreck durchfuhr uns als wir versuchten Geld abzuheben und bei beiden VISA – Karten angezeigt wurde, dass diese nicht akzeptiert wurden... aaaaaaahhh... nur die Ruhe, nur die Ruhe, versuchen wir es bei der nächsten. Diese war (wie eigentlich jede Bank) mit einem Pumpgun – beladenen Polizisten VOR der Tür und einem HINTER der Tür ausgestattet, wobei man jedes Mal wie durch eine Zollkontrolle gehen musstest... jaja die nehmen ihren Job halt auch ernst! Die Stadt an sich war niedlich und da es bei der dritten Bank geklappt hatte mit dem Geld abheben, kauften wir uns auch ganz dreist von unseren neuen Millionen (Colones) eine Flasche Wasser, eine Flasche Eistee und eine Zahnbürste :D. 


Außerdem wollten wir irgendwas einheimisches essen... gut, was klingt einheimisch? Tacco und Burrito geht jedenfalls in die Richtung, Bei meiner Bestellung muss die Dame wohl angenommen haben ich spräche fließend Spanisch, denn danach stellte sie mir viele Fragen, die ich kaum verstand, egal no risk no fun. Ich antwortete abwechseln mit „Si“ oder „No“ und zwischendurch nickte ich mal eifrig oder zuckte mit den Schultern, die wird schon wissen was sie tut. Wie sich herausstellte hatte ich einen Riesentacco bestellt, der aber (genau wie der Burrito mit Kraut, Mayo und Ketchup garniert) sehr lecker schmeckte.






Nachmittags planten wir unsere weitere Tour und profitierten von Steffis und Heikes Erfahrungen, außerdem nahmen wir Steffis Angebot mit ihr und ihrem Bruder (der am Samstag landen sollte) mit dem Auto ein Stück mitzufahren gerne an. 








Später hieß es noch: Essen gehen und das bei einer Empfehlung von Heike. Das „Rapid Comidas“ war um die Ecke und sollte sehr billig sein. Also hin! Zum Glück gab es zu den Gerichten Bilder. Auch dieser Mann hier beherrschte die englische Sprache wie wir das Spanische.. also nur in Gesten, redete aber fleißig auf Spanisch. Die Hauptgerichte waren nicht das Problem, aber bei einer weiteren Frage vermutete ich die höfliche Anfrage nach Soße und wählte bei vier Angaben, von denen ich nicht eine verstand die zweite und die vierte. So! Wie sich herausstellte war dies keine Soße, sondern eine Art Milchshake O.o! Aber der schmeckte wirklich sehr gut, Glück gehabt.. von wegen Soße ^^ . Im Hotelzimmer angekommen wollten wir nur ganz kurz ausruhen, was damit endete, dass wir nachts um 04.00 vollbekleidet auf dem Bett aufwachten und uns ersteinmal orientieren mussten...