Freitag, 29. August 2014

Tag 3 – auf der Suche nach dem Maisfladen!


Trotzdem ich nicht über die vierte Lektion im Selbsthilfekurs Spanisch hinausgekommen bin (zum Bier bestellen bin ich noch nicht gekommen und ich weiß nicht wozu mir die Anzahl der lokalen Zeitungsverlage hätte hilfreich sein sollen), schafften wir es nach einem entspannten Frühstück mit dem hiesigen Verkehr nach San José zu fahren. Benni war zwar wenig „beeindruckt“ von der Geschwindig – und Wendigkeit des Busses, dennoch kamen wir (auch mithilfe zweier Herren, die uns zeigten wo wir doofen Touris umsteigen mussten – sehr hilfsbereit!) heil an. Unser Ziel waren vor allem die lokalen Märkte, die, wie sich herausstellte überdachte kleine Labyrinthe waren. Der eine beinhaltete alles vom Kochlöffel bis hin zum fertigen Maisfladen, während der andere fast komplett nur Lebensmittel anbot. Die Gänge waren sehr schmal und so hing einem ständig irgendein Zwiebelzopf oder sonstiges Obst und Gemüse im Gesicht rum. 

Da Heike uns vor dem hiesigen Fleisch ein wenig gewarnt hatte, machten wir einen großen Bogen darum, aber es gab ja auch andere interessante Essgelegenheiten. Nach Besichtigung des reinen Lebensmittelmarktes, wollten wir wieder auf die Straße als ich neben mir „Foto, Foto!“ hörte. Instinktiv umklammerte ich wie ein Babyfaultier seine Mama meine Kamera, aber es war falscher Alarm. Einer der Standbesitzer hatte gesehen, dass ich Fotos machte, schnappte sich daraufhin seinen Kollegen und beide posierten vor dem Obst. Nachdem dieser Schreck sich in Gelächter aufeglöst hatte, schenkte der eine uns noch zwei Bananen und wir kauften daraufhin 4 Avocados bei ihm, eine Hand wäscht eben die andere... obwohl das hier bei den meisten Standbesitzern mal dringend nötig gewsesn wäre ;). 


 

Da wir in der ersten Halle was interessantes einheimlisches mit Bananenblättern gesehen hatten, machten wir uns auf die Socken, um das (was Benni anfangs für Käse hielt) zu probieren. Es war allerdings gar kein Käse, sondern ein großer, etwa einen cm dicker Maisfladen, den eine Frau voller Anmut (ähnlich der Küchenfrauen aus Bärenmenüzeiten ^^) aufs Blatt klatschte. Dazu gab es die üblichen verdächtigen Bohnen mit Reis (also wenn die hier keine Verdauungsprobleme hatten, wer dann?). Egal, her damit! Wir sind ja nicht hergekommen, um bei McDoof zu essen. Wir setzen uns in die gegenüber liegende volle Restauranthalle und harrten unserem Mittagsschmaus.Es kam sodann und war mit einer kleinen Plastetüte mit Sour Cream garniert (es steht ja zum Glück in allen Sprachen drauf was das ist) und lag auf dem gewünschten Bananenblatt. Es schmeckte sehr gut, mir der Fladen mehr als die Bohnen, gar nicht wirklich nach Mais (wie Tortilla o.ä.), eher ein wenig süßlich. Nom nom nom. :) 



 
Satt und zufrieden setzten wir unseren Weg aus der Halle fort, vorbei an nicht sehr artgerecht gehaltenen Hunden, Entchen und Kanninchen in engen Drahtkäfigen. Auf der Suche nach der Touristeninfo liefen wir die Avenue Central (also quasi die Einkaufsmeile) lang. Ein weiterer Suchpunkt auf unserer Liste waren ein Taschenmesser für Benni und eine Karte von Nicaragua. Nachdem wir durch ein Meer von Tauben gewartet und einen der zig dekorativ dastehenden Polizisten gefragt hatten, fanden wir die Mini- Touristeninfo direkt neben dem Apple- Store. Leider hatten sie keine Karte von Nicaragua, aber ein paar nützliche Tipps wo man eine finden konnte. Da der Waffenladen erst später aufmachte (jaaaa wir wollten in den Waffenladen...uuuhhhh... einen Militärshop gab es nicht, das Land hat ja kein Militär ..hhahahaha!), gingen wir noch (den sehr sinnvoll zugestopften Löchern ausweichend) in den Frozen Joghurt Shop, in dem Selbstbedienung herrschte und mit 8 Colonnes pro 1g war man dabei. Gut, danach durfte ich ungefährlich lächelnd und Eis schleckend vor dem Waffenshop warten, während Benni das wohl übliche Taschenmesser erstand.
In den Läden, die empfohlen wurden gab es natürlich keine Karte, auch keinen Lonely Planet. Es gab einen von jedem Land (sogar der Schweiz), aber weder Karte noch Reiseführer vom Nachbarland. Hmmm scheint so als könnten sie die nicht leiden. Dann eben nicht, ihr werdet schon sehen,, wir finden da trotzdem hin! Ha! Dafür gab es in dem einen Kaufhaus nicht nur eine sehr vorzeigbare Toilette, sondern auch eine ganze Abteilung, die einen schon auf der Rolltreppe blendete... Barbie!!!! Jedes Prinzesschen wäre dahingeschmolzen! 

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, nutzten wir noch den Tag der offenen Tür in der Kirche, nicht nur, um zu gucken, sondern auch, um sich hinzusetzen. Rechts und links von uns wurde fleißig gebetet und während wir noch überlegten, ob wir auch was zu beichten hätten (ein Herr hinter uns betete mit ausgestreckten Armen alles an – Boden, Säulen, eine Statue.. wer weiß vielleicht war er grade aus einem sehr TÜV – bedürftigen Flugzeug gestiegen), kam der hiesige Pfarrer und reichte den Betenden ein riesiges laminiertes Bild vom Papst. Das war für uns das Startsignal zum Aufbruch, denn dann wäre die Kollekte bestimmt als nächstes dran. In Alajuela angekommen (die Fahrtpreise sind übrigens günstig.. so 1 $ für eine halbe Stunde rasante Busfahrt, Kotzgefühl gratis! ;) wollten wir noch auf den Farmers Market, nicht nur um mal zu gucken, sondern auch um uns mit uns nicht bekannten Früchten einzudecken. Unter einem riesigen Hallendach gab es zahlreiche Stände mit den lustigsten Gemüse – und Obstsorten. 

Hier durften auch die Hänger voller Bananen nicht fehlen. 

Wir deckten uns mit lustigem Obst ein, darunter Früchte, deren Inneres an Knoblauchzehen erinnerte und die Igelchen. Als ich vor einem Zwiebelstand posierten kriegte sich das Mädel hinter Benni gar nicht mehr ein, generell sind uns Deutschen Zwiebeln schon bekannt! Allerdings ist das nicht das einzige Mal, bei dem wir die hiesigen Einwohner unterhalten konnten.

 
Wir kauften uns noch ein Hähnchen, einmal Wasser + Sour Cream und marschierten zurück ins Hotel. Zum Abendbrot gab es die von mir hart erkämpften Früchte (die gekocht ein wenig nach Kürbis schmeckten, allerdings die Konsistenz einer Kartoffel hatten), das Hühnchen, die hart erkämpfte Sour Cream und das Obst...an diesem Abend lernten wir Steve kennen, einen Texaner, der zwar weniger konservativ war als ich dachte, der aber dennoch seine Freiheit um keinen Preis der Welt einschränken wollte...und wieder mit Klamotten eingeschlafen... ob das an der Höhenluft liegt?


1 Kommentar:

  1. Hallo, Ihr Maisfladen-unbekanntes Gemüse-Verkoster,

    das sieht ja alles sehr interessant, lecker und v. a. gesund aus!
    Haben stressige Woche und 2 anstrengende Tage hinter uns - ab Freitagnachmittag Wolfsbetreuerbelustigung mit nächtlichem Wolfsheulen (Falk Knudsen als Animateur) und - Wolfsfütterung im Scheinwerferlicht im Tierpark Kunsterspring, Abendessen in der wolfsgehegenahen Grillhütte, Quatschen bis 02:00 Uhr, morgens weiter mit Schulung, Umweltbegegnungsstätte räumen und putzen, BAT-Night vorbereiten, Nachmittags Netze stellen, abends bis zum Platzregen um 22:00 Uhr zig Kinder schminken (viele Grüße von Jenny), wenigstens 15 Fledermäuse fangen und zwischen gefühlten 100 Leuten beringen und jetzt endlich ins Bett fallen... MOrgen wollen wir mal gucken, ob man schon Steinpilze sensen kann :-).
    Montag früh um 4:00 Uhr fahren wir bis Mittwoch auf die Insel Vilm vor Rügen auf die Naturschutzakademie zu einer bundesweiten Tagung zu Methoden des Fledermausmonitorings... Dort haben wir sicher keine Möglichkeit, im Internet auf Eurer spannenden Seite vorbeizuschauen - ganz sicher melden wir uns aber am Mittwoch wieder!
    Wir wünschen euch weiter so leckeres Essen und tolle Eindrücke und drücken Euch!

    Ganz liebe Grüße von Euren 2 Waldbewohnern nebst Nagetierchen und dem schnurrenden Paulchen!

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