Tag 3 – auf der Suche nach dem
Maisfladen!
Trotzdem ich nicht über die vierte Lektion im Selbsthilfekurs Spanisch hinausgekommen bin (zum Bier bestellen bin ich noch nicht gekommen und ich weiß nicht wozu mir die Anzahl der lokalen Zeitungsverlage hätte hilfreich sein sollen), schafften wir es nach einem entspannten Frühstück mit dem hiesigen Verkehr nach San José zu fahren. Benni war zwar wenig „beeindruckt“ von der Geschwindig – und Wendigkeit des Busses, dennoch kamen wir (auch mithilfe zweier Herren, die uns zeigten wo wir doofen Touris umsteigen mussten – sehr hilfsbereit!) heil an. Unser Ziel waren vor allem die lokalen Märkte, die, wie sich herausstellte überdachte kleine Labyrinthe waren. Der eine beinhaltete alles vom Kochlöffel bis hin zum fertigen Maisfladen, während der andere fast komplett nur Lebensmittel anbot. Die Gänge waren sehr schmal und so hing einem ständig irgendein Zwiebelzopf oder sonstiges Obst und Gemüse im Gesicht rum.
Da Heike uns vor dem hiesigen Fleisch
ein wenig gewarnt hatte, machten wir einen großen Bogen darum, aber
es gab ja auch andere interessante Essgelegenheiten. Nach
Besichtigung des reinen Lebensmittelmarktes, wollten wir wieder auf
die Straße als ich neben mir „Foto, Foto!“ hörte. Instinktiv
umklammerte ich wie ein Babyfaultier seine Mama meine Kamera, aber es
war falscher Alarm. Einer der Standbesitzer hatte gesehen, dass ich
Fotos machte, schnappte sich daraufhin seinen Kollegen und beide
posierten vor dem Obst. Nachdem dieser Schreck sich in Gelächter
aufeglöst hatte, schenkte der eine uns noch zwei Bananen und wir
kauften daraufhin 4 Avocados bei ihm, eine Hand wäscht eben die
andere... obwohl das hier bei den meisten Standbesitzern mal dringend
nötig gewsesn wäre ;).
Da wir in der ersten Halle was
interessantes einheimlisches mit Bananenblättern gesehen hatten,
machten wir uns auf die Socken, um das (was Benni anfangs für Käse
hielt) zu probieren. Es war allerdings gar kein Käse, sondern ein
großer, etwa einen cm dicker Maisfladen, den eine Frau voller Anmut
(ähnlich der Küchenfrauen aus Bärenmenüzeiten ^^) aufs Blatt
klatschte. Dazu gab es die üblichen verdächtigen Bohnen mit Reis
(also wenn die hier keine Verdauungsprobleme hatten, wer dann?).
Egal, her damit! Wir sind ja nicht hergekommen, um bei McDoof zu
essen. Wir setzen uns in die gegenüber liegende volle
Restauranthalle und harrten unserem Mittagsschmaus.Es kam sodann und
war mit einer kleinen Plastetüte mit Sour Cream garniert (es steht
ja zum Glück in allen Sprachen drauf was das ist) und lag auf dem
gewünschten Bananenblatt. Es schmeckte sehr gut, mir der Fladen mehr
als die Bohnen, gar nicht wirklich nach Mais (wie Tortilla o.ä.),
eher ein wenig süßlich. Nom nom nom. :)
Satt und zufrieden setzten wir unseren
Weg aus der Halle fort, vorbei an nicht sehr artgerecht gehaltenen
Hunden, Entchen und Kanninchen in engen Drahtkäfigen. Auf der Suche
nach der Touristeninfo liefen wir die Avenue Central (also quasi die
Einkaufsmeile) lang. Ein weiterer Suchpunkt auf unserer Liste waren
ein Taschenmesser für Benni und eine Karte von Nicaragua. Nachdem
wir durch ein Meer von Tauben gewartet und einen der zig dekorativ
dastehenden Polizisten gefragt hatten, fanden wir die Mini-
Touristeninfo direkt neben dem Apple- Store. Leider hatten sie keine
Karte von Nicaragua, aber ein paar nützliche Tipps wo man eine
finden konnte. Da der Waffenladen erst später aufmachte (jaaaa wir
wollten in den Waffenladen...uuuhhhh... einen Militärshop gab es
nicht, das Land hat ja kein Militär ..hhahahaha!), gingen wir noch
(den sehr sinnvoll zugestopften Löchern ausweichend) in den Frozen
Joghurt Shop, in dem Selbstbedienung herrschte und mit 8 Colonnes
pro 1g war man dabei. Gut, danach durfte ich ungefährlich lächelnd
und Eis schleckend vor dem Waffenshop warten, während Benni das wohl
übliche Taschenmesser erstand.
In den Läden, die empfohlen wurden gab
es natürlich keine Karte, auch keinen Lonely Planet. Es gab einen
von jedem Land (sogar der Schweiz), aber weder Karte noch Reiseführer
vom Nachbarland. Hmmm scheint so als könnten sie die nicht leiden.
Dann eben nicht, ihr werdet schon sehen,, wir finden da trotzdem hin!
Ha! Dafür gab es in dem einen Kaufhaus nicht nur eine sehr
vorzeigbare Toilette, sondern auch eine ganze Abteilung, die einen
schon auf der Rolltreppe blendete... Barbie!!!! Jedes Prinzesschen
wäre dahingeschmolzen!
Bevor wir uns wieder auf den Rückweg
machten, nutzten wir noch den Tag der offenen Tür in der Kirche,
nicht nur, um zu gucken, sondern auch, um sich hinzusetzen. Rechts
und links von uns wurde fleißig gebetet und während wir noch
überlegten, ob wir auch was zu beichten hätten (ein Herr hinter uns
betete mit ausgestreckten Armen alles an – Boden, Säulen, eine
Statue.. wer weiß vielleicht war er grade aus einem sehr TÜV –
bedürftigen Flugzeug gestiegen), kam der hiesige Pfarrer und reichte
den Betenden ein riesiges laminiertes Bild vom Papst. Das war für
uns das Startsignal zum Aufbruch, denn dann wäre die Kollekte
bestimmt als nächstes dran. In Alajuela angekommen (die Fahrtpreise
sind übrigens günstig.. so 1 $ für eine halbe Stunde rasante
Busfahrt, Kotzgefühl gratis! ;) wollten wir noch auf den Farmers
Market, nicht nur um mal zu gucken, sondern auch um uns mit uns nicht
bekannten Früchten einzudecken. Unter einem riesigen Hallendach gab
es zahlreiche Stände mit den lustigsten Gemüse – und Obstsorten.
Hier durften auch die Hänger voller Bananen nicht fehlen.
Wir
deckten uns mit lustigem Obst ein, darunter Früchte, deren Inneres
an Knoblauchzehen erinnerte und die Igelchen. Als ich vor einem
Zwiebelstand posierten kriegte sich das Mädel hinter Benni gar nicht
mehr ein, generell sind uns Deutschen Zwiebeln schon bekannt!
Allerdings ist das nicht das einzige Mal, bei dem wir die hiesigen
Einwohner unterhalten konnten.
Wir kauften uns noch ein Hähnchen,
einmal Wasser + Sour Cream und marschierten zurück ins Hotel. Zum
Abendbrot gab es die von mir hart erkämpften Früchte (die gekocht
ein wenig nach Kürbis schmeckten, allerdings die Konsistenz einer
Kartoffel hatten), das Hühnchen, die hart erkämpfte Sour Cream und
das Obst...an diesem Abend lernten wir Steve kennen, einen Texaner,
der zwar weniger konservativ war als ich dachte, der aber dennoch
seine Freiheit um keinen Preis der Welt einschränken wollte...und
wieder mit Klamotten eingeschlafen... ob das an der Höhenluft liegt?
Hallo, Ihr Maisfladen-unbekanntes Gemüse-Verkoster,
AntwortenLöschendas sieht ja alles sehr interessant, lecker und v. a. gesund aus!
Haben stressige Woche und 2 anstrengende Tage hinter uns - ab Freitagnachmittag Wolfsbetreuerbelustigung mit nächtlichem Wolfsheulen (Falk Knudsen als Animateur) und - Wolfsfütterung im Scheinwerferlicht im Tierpark Kunsterspring, Abendessen in der wolfsgehegenahen Grillhütte, Quatschen bis 02:00 Uhr, morgens weiter mit Schulung, Umweltbegegnungsstätte räumen und putzen, BAT-Night vorbereiten, Nachmittags Netze stellen, abends bis zum Platzregen um 22:00 Uhr zig Kinder schminken (viele Grüße von Jenny), wenigstens 15 Fledermäuse fangen und zwischen gefühlten 100 Leuten beringen und jetzt endlich ins Bett fallen... MOrgen wollen wir mal gucken, ob man schon Steinpilze sensen kann :-).
Montag früh um 4:00 Uhr fahren wir bis Mittwoch auf die Insel Vilm vor Rügen auf die Naturschutzakademie zu einer bundesweiten Tagung zu Methoden des Fledermausmonitorings... Dort haben wir sicher keine Möglichkeit, im Internet auf Eurer spannenden Seite vorbeizuschauen - ganz sicher melden wir uns aber am Mittwoch wieder!
Wir wünschen euch weiter so leckeres Essen und tolle Eindrücke und drücken Euch!
Ganz liebe Grüße von Euren 2 Waldbewohnern nebst Nagetierchen und dem schnurrenden Paulchen!