Tag 15 – auf nach Rio!
An diesem Morgen gab es
neben dem Frühstück noch die Aktionen: Wäsche waschen (lassen –
in diesem Land war es nicht üblich, dass man eine Waschmaschine zur
Verfügung stellte, sondern, dass man sie einfach abgab und sie am
Nachmittag frisch getrocknet und gefaltet mit einer ein paar $
leichteren Brieftasche wieder entgegen nahm) und überlegen, was wir
mit dem Tag anfingen. Das Frühstück nahmen wir auf dem Markt ein,
was wiederrum sehr günstig (zu der Zeit vermutete ich meine
Bauchschmerzen nicht daher) und auch lecker war. Dort entdeckten wir,
dass alle, die dort arbeiteten immer zu einer älteren, sehr
umfangreichen Dame gingen, die auf einem rosanen Plastestuhl saß und
offenbar die ganze Schürze voller Geld hatte. Egal was da jemand
machen wollte. Auf diesem Markt hatte sie das Schürzen – Monopol.
Wir entschieden uns gegen die Touristenabzocke mit den fahrbaren
Untersätzen und machten unsere eigene Tour – auf zur Jesusstatue!
Die thronte nämlich (wie eine Kopie derer, die in Rio de Janeiro
steht und in dem Film „2012“ so dramatisch auseinander bricht)
auf einem Felsvorspung über dem Strand. Alsooo laufen, da das Wetter
leider nicht so schön war (so richtig eigentlich erst zum ersten Mal
in diesem Urlaub), fiel die Entscheidung gegen den Strand nicht so
schwer. Zum Glück halfen uns zwischendurch ein paar nette
Polizisten, denn auch in Nicaragua wird wie schon bereits erwähnt
mit Schildern etwas gegeizt. Wir gingen an mehreren mit hohen Mauern
und Stacheldraht umrandeten Villen vorbei und fragten uns wann wir
denn die obligatorischen 2 $ Eintritt entrichten müssten. Wir gingen
am zweiten und am dritten Polizisten vorbei, immer mit einem „Buenas“
und „Gracies“, und trafen dann auf die am dämlichsten gebaute
Straße die ich je gesehen hatte.
Sie war so steil, dass man dort
weder zu Fuß noch zu Pferd noch zu Fahrrad oder sonstigem
Verkehrmittel hochkam, jedenfalls nicht ohne rückwärts runter zu
fallen. Am Ende dieser Straße (die zum leichteren Erklimmen mit
Stufen versehen war) wartete ein Mann und streckte die Hand aus... da
wir nun mit dieser Geste schon etwas vertraut waren, wussten wir,
dass er keine Orange haben wollte, sondern das Geld für den
Eintritt. Da wir eh schon fast da waren gaben wir es ihm und
betrachteten nun die Statue (die echt riesig war), den tollen
Ausblick auf Strand, Meer und Umgebung.
Natürlich konnte man auch in
eine kleine Kapelle gehen, die u.a. Auskunft darüber gab, dass es
mindestens 16 verschiedene Jesusstatuen in der Größe überall auf
der Welt gab, in Mexico, Brasilien, Portugal, Spanien, Vietnam,
Kolumbien etc.
Nach ein paar Fotos fing es an voller zu werden und
wir setzen uns unter die Statue und planten die nächsten Ziele.
Als
es dann richtig zu regnen anfing, verlegten wir dies in die Kapelle,
wobei Benni dort der ehrenvollen Aufgabe nachging die Krabben, die
sich entweder in der Kapelle verirrt hatten (oder möglicherweise auf
ihrem eigenen Jacobsweg waren – man weiß ja nie!) wieder hinaus zu
befördern. Aber so richtig wollten die das nicht, so entstand ein
kleiner Kampf zwischen David (Krabbe) und Goliath (Benni), wobei sich
die Krabbe am Ende aber stolz erhobenen Hauptes zur Türe raustragen
ließ.
Da es kurz aufhörte zu regnen, dachten wir, es wäre eine
gute Idee jetzt loszulaufen, damit wir trocken ankamen... das war
allerdings nicht der Fall! Auf der Hälfte fing es richtig an zu
regnen, sodass wir ein bisschen wie die begossenen Pudel am Strand
langliefen und als wir unsere Wäsche abholten so richtig
durchgeweicht waren. Da das Wetter heute Abend nicht zum „um –
die – Häuser – ziehen“ einlud, verbrachten wir unser
Abendbrot zum ersten Mal bei einem Film von meiner kleinen
Festplatte.
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