Donnerstag, 18. September 2014

Tag 15 – auf nach Rio!


An diesem Morgen gab es neben dem Frühstück noch die Aktionen: Wäsche waschen (lassen – in diesem Land war es nicht üblich, dass man eine Waschmaschine zur Verfügung stellte, sondern, dass man sie einfach abgab und sie am Nachmittag frisch getrocknet und gefaltet mit einer ein paar $ leichteren Brieftasche wieder entgegen nahm) und überlegen, was wir mit dem Tag anfingen. Das Frühstück nahmen wir auf dem Markt ein, was wiederrum sehr günstig (zu der Zeit vermutete ich meine Bauchschmerzen nicht daher) und auch lecker war. Dort entdeckten wir, dass alle, die dort arbeiteten immer zu einer älteren, sehr umfangreichen Dame gingen, die auf einem rosanen Plastestuhl saß und offenbar die ganze Schürze voller Geld hatte. Egal was da jemand machen wollte. Auf diesem Markt hatte sie das Schürzen – Monopol. Wir entschieden uns gegen die Touristenabzocke mit den fahrbaren Untersätzen und machten unsere eigene Tour – auf zur Jesusstatue! Die thronte nämlich (wie eine Kopie derer, die in Rio de Janeiro steht und in dem Film „2012“ so dramatisch auseinander bricht) auf einem Felsvorspung über dem Strand. Alsooo laufen, da das Wetter leider nicht so schön war (so richtig eigentlich erst zum ersten Mal in diesem Urlaub), fiel die Entscheidung gegen den Strand nicht so schwer. Zum Glück halfen uns zwischendurch ein paar nette Polizisten, denn auch in Nicaragua wird wie schon bereits erwähnt mit Schildern etwas gegeizt. Wir gingen an mehreren mit hohen Mauern und Stacheldraht umrandeten Villen vorbei und fragten uns wann wir denn die obligatorischen 2 $ Eintritt entrichten müssten. Wir gingen am zweiten und am dritten Polizisten vorbei, immer mit einem „Buenas“ und „Gracies“, und trafen dann auf die am dämlichsten gebaute Straße die ich je gesehen hatte.
Sie war so steil, dass man dort weder zu Fuß noch zu Pferd noch zu Fahrrad oder sonstigem Verkehrmittel hochkam, jedenfalls nicht ohne rückwärts runter zu fallen. Am Ende dieser Straße (die zum leichteren Erklimmen mit Stufen versehen war) wartete ein Mann und streckte die Hand aus... da wir nun mit dieser Geste schon etwas vertraut waren, wussten wir, dass er keine Orange haben wollte, sondern das Geld für den Eintritt. Da wir eh schon fast da waren gaben wir es ihm und betrachteten nun die Statue (die echt riesig war), den tollen Ausblick auf Strand, Meer und Umgebung.
Natürlich konnte man auch in eine kleine Kapelle gehen, die u.a. Auskunft darüber gab, dass es mindestens 16 verschiedene Jesusstatuen in der Größe überall auf der Welt gab, in Mexico, Brasilien, Portugal, Spanien, Vietnam, Kolumbien etc.
Nach ein paar Fotos fing es an voller zu werden und wir setzen uns unter die Statue und planten die nächsten Ziele.
Als es dann richtig zu regnen anfing, verlegten wir dies in die Kapelle, wobei Benni dort der ehrenvollen Aufgabe nachging die Krabben, die sich entweder in der Kapelle verirrt hatten (oder möglicherweise auf ihrem eigenen Jacobsweg waren – man weiß ja nie!) wieder hinaus zu befördern. Aber so richtig wollten die das nicht, so entstand ein kleiner Kampf zwischen David (Krabbe) und Goliath (Benni), wobei sich die Krabbe am Ende aber stolz erhobenen Hauptes zur Türe raustragen ließ.
Da es kurz aufhörte zu regnen, dachten wir, es wäre eine gute Idee jetzt loszulaufen, damit wir trocken ankamen... das war allerdings nicht der Fall! Auf der Hälfte fing es richtig an zu regnen, sodass wir ein bisschen wie die begossenen Pudel am Strand langliefen und als wir unsere Wäsche abholten so richtig durchgeweicht waren. Da das Wetter heute Abend nicht zum „um – die – Häuser – ziehen“ einlud, verbrachten wir unser Abendbrot zum ersten Mal bei einem Film von meiner kleinen Festplatte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen