Sonntag, 7. September 2014

Nochmal eine kurze Entschuldigung, dass es mit dem Einstellen so lange dauert. Keine Angst es geht uns gut, wir wurden auch von keinem Hai gefressen oder wegen Ärgerung öffentlicher Erregung (wie war das nochmal Naddi?^^) eingesperrt, ich bin lediglich abends bisher meist auf der Tastatur eingeschlafen und es war mir zu blöd einfach 20 Seiten mit „Nnnnnnnn“ einzustellen!

Tag 7 – der frühe Vogel... sieht auch nicht mehr.. oder doch?





Das ist übrigens unsere Treppe, die zu unserem Zimmer mit Bad und Bar und der tollen Aussicht geführt hat, allerdings erinnerte sie von der Breite her eher an eine Feuerleiter! ^^

Heute hieß es wieder früh aufstehen, da wir im Monteverde Nationalpark wandern wollten, gut vielleicht weniger wandern und mehr Tiere gucken. Wir schafften es sogar noch das Frühstück abzufassen, welches erst ab 7 Uhr zur Verfügung stand. 7.15 fuhren Steffi und Domi vor, um uns abzuholen! Danach zuckelten wir hinter dem Guide her (der vorgefahren war) und damit auch den gesamten Weg ab, den wir gestern zu Fuß langgestiefelt waren. Am Parkplatz angekommen, packte der Guide (der sich als Christian vorstellte und es lustig fand Benni „Benito“ zu nennen, da die Mittelamerikaner wohl überall ein „ito“ ranhängen ebenso wie die Australier alles abkürzen und eben aus Breakfast „Breaky“ machten) erst einmal ein super teures Spektiv aus, gut, der wird schon wissen warum. 
 
Der Grund war ein Quetzal, der direkt neben dem Parkplatz auf einem Ast inmitten der Bäume hockte. Christan nahm unsere Kameras und machte ganz geschickt Fotos durchs Spektiv, das tat er auch bei einer Echse, die in der Nähe auf einem Baum hockte. Gut Quetzal (der lustigerweise das Wappen- und Münzentier Nicaraguas ist, dort aber so gut wie gar nicht vorkommt ^^) - check! Echse- check! 
 
Nächste Station waren die Kolibris. Christian nahm eine der Futterampeln ab und stellte sie mir auf die flache Hand. Es dauerte ein bisschen und dann kamen verschiedene Arten an und setzten sich auf meine Finger und zutschten den Nektar aus der Blütenimitation. Benni versuchte es danach. Dort in der Nähe fing Christian auch eine fliegende Stabschrecke, die sogar nach Limone roch.

Bisher waren wir noch nicht in den Park gegangen, als es dann aber doch um den Eintritt ging, waren wir erstaunt, dass man als Student genau denselben Preis bezahlte wie ein Kind. Mit einer Karte und einer Empfehlung für eine weitere Tour ließ uns der Parkwächter rein. Im Park war es schattig und kühl und wir sahen dank Christian Tiere und Vögel, die wir sonst nicht gesehen hätten. 
Neeeein Benni nicht da reinfassen!
Eine Kolibrimama auf dem Nest, eine junge Tarantel in einem Baumstumpf, ein Aguti, eine große Stabschrecke und am Ende einen zweifachen Wasserfall. Christian erzählte, dass er die Gegend deshalb so gut kenne, weil er als Kind hier öfter war und sogar in den Wasserfall gesprungen sei. Heute sei das verboten, da der Umweltschutz in Costa Rica mittlerweile groß geschrieben wird. 
 
Am Ende, als wir wieder am Parkausgang angekommen waren, sahen wir noch ein Quetzalweibchen und von der Terasse des Restaurants aus noch ein besonders hübsches Männchen, welches durch die Grünfärbung im Wald kaum zu sehen war. 
Wir entschieden uns für eine weitere Tour zu einer Aussichtsplattform (auf dem Weg sahen wir noch ein paar Nasenbären), die eine sehr interessante klimatische Zweigeteiltheit aufwies. Auf der einen Seite (ich war in langer Khakihose und schwarzem T-Shirt) konnte man es kaum aushalten vor Hitze und auf der anderen Seite (getrennt durch einen Busch) war es windig und angenehm, aber der Ausblick war auf beiden Seiten toll. 
Auf dem Rückweg suchten wir nach der roten Brücke (die auf der Karte verzeichnet war) und stolperten zunächst über eine Holzbrücke, die aus ca. 10 Brettern bestand und mich stark enttäuschte, das kann doch nicht alles gewesen sein. War es auch nicht. Die rote Hängebrücke, die wackelte, ein bisschen an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnerte und nur von 10 Personen zur selben Zeit betreten werden durfte. Auch wieder nichts für Leute mit Höhenangst. Auf der Rücktour versuchten wir auch ab und zu in die Bäume zu gucken, aber da der Weg aus Platten mit Löchern bestand, musste wir auch viel auf unsere Füße achten, wodurch uns das ein oder andere Faultier wohl durch die Lappen gegangen ist. Obwohl, wenn man ehrlich ist, sah jeder Mooshaufen in den Bäumen aus wie ein Faultier. Steffi und Domi nahmen uns auch wieder mit zurück, wofür wir ihnen sehr dankbar waren. Im Hostel verabschiedeten wir uns, es war eine echt lustige Zeit und es war schön die beiden kennengelernt zu haben. Wir warteten noch kurz im Hostel und dann kam ein kleiner Bus und holte uns für die Jeep – Boat – Jepp – Tour nach La Fortuna ab. Der Bus war irgendwann sehr voll und es stiegen auch wieder zwei deutsche Mädels ein. 

Die Fahrt an sich war nix für einen empfindlichen Magen, da der Fahrer die ungeteerten Straßen (die der ADAC sicher mit der Auszeichnung „für abenteuerlustige Fahrer mit guten Stoßdämpfern“ versehen hätte-letztere hatten wir übrigens kaum bis gar nicht) und die Kurven in einem Affentempo versuchte hinter sich zu legen, wurde einem irgendwann wirklich übel (ich versuchte auf der Fahrt auch noch auf meinem Laptop zu schreiben). Zum Glück kamen wir irgendwann an dem Fluß an, den es zu überqueren galt. Die Kanadierinnen aus unserem Bus wollten aus Versehen auf das falsche Boot (jeder Bus bekam irgendwie sein eigenes) steigen und standen so allerdings als erste da, um aufs
andere einen Fuß zu setzen. An dieser Stelle waren große Hartschalenkoffer eher unpraktisch, was die chinesische Familie, die vor uns ausstieg auch bald mitbekam. Das Boot hatte leichten Linksdrift, da sowohl das Gepäck als auch ein Großteil der Reisenden sich auf der linken Seite befand – clever! Die Fahrt ging langsam durch einen Flußlauf (man erwartete jeden Moment Krokodile zu sehen) und wurde dann schneller als wir auf den breiteren See fuhren (Laguna de Arenal). Dort lag direkt vor uns der Vulkan Arenal, das sah spitze aus.

Ein kleines Mädchen vor uns hatte sich von ihren weißen weiblichen Begleiterinnen das Fernglas geben lassen und guckte nun falsch herum durchs Glas. Da sie kaum was sah beugte sie sich über das Wasser und jeder sah jeden Augenblick das Fernglas da reinfallen bzw. hörte das dazugehörige „Blubb, blubb, blubb“!
 
Am anderen Lagunenende angekommen half Benni beim Ausladen der Koffer und wir wurden vom Busfahrer alle einzeln gefragt wo wir denn wohnen würden.. nach der Reihenfolge packte er die Koffer ein. 
Da er meinte unser Hostel wäre geschlossen (kein Wunder, dass wir keine Rückbestätigung erhalten hatten), würde er uns zu einem fahren was so ähnlich hieß. Nagut... die anderen Deutschen wollten bei einem einfach aussteigen! Zwischendurch luden wir ein paar Leute bei sehr teuren Hotels ab (allesamt ab vom Schuss, was bedeutete dass man gezwungen war Touren zu buchen und im Hotel zu essen), wobei ein nuschelndes schottisches Pärchen in den Flitterwochen war. Da wir keine Reservierung mehr hatten, stiegen wir spontan mit den anderen deutschen Mädels aus und staunten über die Preise im Arenal Backpackers.. 15$ p.P. Im 8er Zimmer!!! Aber dafür hatten sie ja Klimaanlagen, ein Restaurant (es gab keine richtige Küche, worüber sich Benni ein wenig muckierte) und einen Poooooool! Nagut egal, erst einmal Sachen abstellen, nachdem der Typ an der Rezeption so unfreundlich gewesen war. Danach wollten wir noch kurz in die Stadt laufen, um nach einem Supermarkt zu suchen. Gerade als wir an der Rezeption standen, sprach uns ein Amerikaner namens Chris an, ob wir nicht mitwollten zu den Hot Springs. Sie seien zu viert und hätten sich ein Taxi bestellt, die anderen waren ebenfalls aus Amerika und aus Deutschland. Wir entschieden uns sehr schnell um, zogen uns um und rannten zum Taxi. Benni hatte ein wenig Kopfweh und auch die Amerikanerin klagte über Kopfschmerzen. Vielleicht waren da heiße Quellen genau richtig. Der Taxifahrer zeigte uns den Weg, obwohl ich erst dachte der gute Herr wolle uns hinters Licht oder genauer gesagt in die Kanalisation führen, da es unter eine Brücke ging. Bei genauerem Hinsehen gab es allerdings nach der Brücke einen kleinen Wasserfall und überall am Rand standen Kerzen und es dampfte. 
Gut, wenn wir schon mal hier waren, warum nicht. Das Wasser war echt schön warm, nur musste man vorsichtig den Wasserfall runterrutschen. Im Wasser begannen wir uns mit den Leuten um uns herum zu unterhalten, die wir schon so spontan kennengelernt hatten. Die Amerikanerin stammte aus Colorado und wollte demnächst in San José studieren. 
Die eine Deutsche war Grundschullehrerin und kam aus Bayern, währen die andere (die Gruppe hatte sich bei einem Spanischkurs kennengelernt) in Berlin lebte und dort Psychologie studiert hatte, das dürfte ein lustiger Abend werden, allen voran Chris, der sich beschwerte, dass wir Deutschen „everywhere“ seien. Da hatte er ja auch nicht ganz Unrecht. Wenn man zu 82 zig millionst auf einer Fläche lebt, die ein fünfzehntel so groß ist wie Australien (zum Vergleich die Australier haben ein Viertel unserer Einwohnerzahl) wird man doch ab und zu mal fliehen dürfen, oder? ;) Später kamen allerdings organisierte Sauftruppe, die allerdings zu blöd waren ihre Becher zu befüllen und den Cachacha immer wieder umkippten, Prost! ^^
Wir entschieden uns dazu zu duschen und da es recht früh war noch essen zu gehen. Benni ging es an dem Abend gar nicht gut, nicht nur, dass er ein kleines Schläfchen vor dem Abendessen hielt (dass er ab und zu mal einschläft ist ja nichts ungewöhnliches ^^), sondern die einfache Tatsache, dass er das bestellte Essen kaum anrührte, obwohl er eigentlich Appetit hatte und fast wieder am Tisch einschlief ist nicht so üblich. Die Ursache war aber eigentlich nur Schlafmangel, denn am nächsten Morgen ging es ihm zum Glück wieder viel besser.


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