Nochmal eine kurze
Entschuldigung, dass es mit dem Einstellen so lange dauert. Keine
Angst es geht uns gut, wir wurden auch von keinem Hai gefressen oder
wegen Ärgerung öffentlicher Erregung (wie war das nochmal Naddi?^^)
eingesperrt, ich bin lediglich abends bisher meist auf der Tastatur
eingeschlafen und es war mir zu blöd einfach 20 Seiten mit
„Nnnnnnnn“ einzustellen!
Tag 7 – der frühe Vogel... sieht
auch nicht mehr.. oder doch?
Das ist übrigens unsere Treppe, die zu unserem Zimmer mit Bad und Bar und der tollen Aussicht geführt hat, allerdings erinnerte sie von der Breite her eher an eine Feuerleiter! ^^
Heute hieß es wieder früh aufstehen,
da wir im Monteverde Nationalpark wandern wollten, gut vielleicht
weniger wandern und mehr Tiere gucken. Wir schafften es sogar noch
das Frühstück abzufassen, welches erst ab 7 Uhr zur Verfügung
stand. 7.15 fuhren Steffi und Domi vor, um uns abzuholen! Danach
zuckelten wir hinter dem Guide her (der vorgefahren war) und damit
auch den gesamten Weg ab, den wir gestern zu Fuß langgestiefelt
waren. Am Parkplatz angekommen, packte der Guide (der sich als
Christian vorstellte und es lustig fand Benni „Benito“ zu nennen,
da die Mittelamerikaner wohl überall ein „ito“ ranhängen ebenso
wie die Australier alles abkürzen und eben aus Breakfast „Breaky“
machten) erst einmal ein super teures Spektiv aus, gut, der wird
schon wissen warum.
Der Grund war ein Quetzal, der direkt
neben dem Parkplatz auf einem Ast inmitten der Bäume hockte.
Christan nahm unsere Kameras und machte ganz geschickt Fotos durchs
Spektiv, das tat er auch bei einer Echse, die in der Nähe auf einem
Baum hockte. Gut Quetzal (der lustigerweise das Wappen- und
Münzentier Nicaraguas ist, dort aber so gut wie gar nicht vorkommt
^^) - check! Echse- check!
Nächste Station waren die Kolibris.
Christian nahm eine der Futterampeln ab und stellte sie mir auf die
flache Hand. Es dauerte ein bisschen und dann kamen verschiedene
Arten an und setzten sich auf meine Finger und zutschten den Nektar
aus der Blütenimitation. Benni versuchte es danach. Dort in der Nähe
fing Christian auch eine fliegende Stabschrecke, die sogar nach
Limone roch.
Bisher waren wir noch nicht in den Park
gegangen, als es dann aber doch um den Eintritt ging, waren wir
erstaunt, dass man als Student genau denselben Preis bezahlte wie ein
Kind. Mit einer Karte und einer Empfehlung für eine weitere Tour
ließ uns der Parkwächter rein. Im Park war es schattig und kühl
und wir sahen dank Christian Tiere und Vögel, die wir sonst nicht
gesehen hätten.
Neeeein Benni nicht da reinfassen! |
Eine Kolibrimama auf dem Nest, eine
junge Tarantel in einem Baumstumpf, ein Aguti, eine große
Stabschrecke und am Ende einen zweifachen Wasserfall. Christian
erzählte, dass er die Gegend deshalb so gut kenne, weil er als Kind
hier öfter war und sogar in den Wasserfall gesprungen sei. Heute sei
das verboten, da der Umweltschutz in Costa Rica mittlerweile groß
geschrieben wird.
Am Ende, als wir wieder am Parkausgang
angekommen waren, sahen wir noch ein Quetzalweibchen und von der
Terasse des Restaurants aus noch ein besonders hübsches Männchen,
welches durch die Grünfärbung im Wald kaum zu sehen war.
Wir entschieden uns für eine weitere
Tour zu einer Aussichtsplattform (auf dem Weg sahen wir noch ein paar
Nasenbären), die eine sehr interessante klimatische Zweigeteiltheit
aufwies. Auf der einen Seite (ich war in langer Khakihose und
schwarzem T-Shirt) konnte man es kaum aushalten vor Hitze und auf der
anderen Seite (getrennt durch einen Busch) war es windig und
angenehm, aber der Ausblick war auf beiden Seiten toll.
Auf dem Rückweg suchten wir nach der
roten Brücke (die auf der Karte verzeichnet war) und stolperten
zunächst über eine Holzbrücke, die aus ca. 10 Brettern bestand
und mich stark enttäuschte, das kann doch nicht alles gewesen sein.
War es auch nicht. Die rote Hängebrücke, die wackelte, ein bisschen
an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnerte und nur von 10
Personen zur selben Zeit betreten werden durfte. Auch wieder nichts
für Leute mit Höhenangst. Auf der Rücktour versuchten wir auch ab
und zu in die Bäume zu gucken, aber da der Weg aus Platten mit
Löchern bestand, musste wir auch viel auf unsere Füße achten,
wodurch uns das ein oder andere Faultier wohl durch die Lappen
gegangen ist. Obwohl, wenn man ehrlich ist, sah jeder Mooshaufen in
den Bäumen aus wie ein Faultier. Steffi und Domi nahmen uns auch
wieder mit zurück, wofür wir ihnen sehr dankbar waren. Im Hostel
verabschiedeten wir uns, es war eine echt lustige Zeit und es war
schön die beiden kennengelernt zu haben. Wir warteten noch kurz im
Hostel und dann kam ein kleiner Bus und holte uns für die Jeep –
Boat – Jepp – Tour nach La Fortuna ab. Der Bus war irgendwann
sehr voll und es stiegen auch wieder zwei deutsche Mädels ein.
Die
Fahrt an sich war nix für einen empfindlichen Magen, da der Fahrer
die ungeteerten Straßen (die der ADAC sicher mit der Auszeichnung
„für abenteuerlustige Fahrer mit guten Stoßdämpfern“ versehen
hätte-letztere hatten wir übrigens kaum bis gar nicht) und die
Kurven in einem Affentempo versuchte hinter sich zu legen, wurde
einem irgendwann wirklich übel (ich versuchte auf der Fahrt auch
noch auf meinem Laptop zu schreiben). Zum Glück kamen wir irgendwann
an dem Fluß an, den es zu überqueren galt. Die Kanadierinnen aus
unserem Bus wollten aus Versehen auf das falsche Boot (jeder Bus
bekam irgendwie sein eigenes) steigen und standen so allerdings als
erste da, um aufs
andere einen Fuß zu setzen. An dieser Stelle waren
große Hartschalenkoffer eher unpraktisch, was die chinesische
Familie, die vor uns ausstieg auch bald mitbekam. Das Boot hatte
leichten Linksdrift, da sowohl das Gepäck als auch ein Großteil der
Reisenden sich auf der linken Seite befand – clever! Die Fahrt ging
langsam durch einen Flußlauf (man erwartete jeden Moment Krokodile
zu sehen) und wurde dann schneller als wir auf den breiteren See
fuhren (Laguna de Arenal). Dort lag direkt vor uns der Vulkan Arenal,
das sah spitze aus.
Ein kleines Mädchen vor uns hatte sich
von ihren weißen weiblichen Begleiterinnen das Fernglas geben lassen
und guckte nun falsch herum durchs Glas. Da sie kaum was sah beugte
sie sich über das Wasser und jeder sah jeden Augenblick das Fernglas
da reinfallen bzw. hörte das dazugehörige „Blubb, blubb, blubb“!
Am anderen Lagunenende angekommen half
Benni beim Ausladen der Koffer und wir wurden vom Busfahrer alle
einzeln gefragt wo wir denn wohnen würden.. nach der Reihenfolge
packte er die Koffer ein.
Da er meinte unser Hostel wäre geschlossen
(kein Wunder, dass wir keine Rückbestätigung erhalten hatten),
würde er uns zu einem fahren was so ähnlich hieß. Nagut... die
anderen Deutschen wollten bei einem einfach aussteigen! Zwischendurch
luden wir ein paar Leute bei sehr teuren Hotels ab (allesamt ab vom
Schuss, was bedeutete dass man gezwungen war Touren zu buchen und im
Hotel zu essen), wobei ein nuschelndes schottisches Pärchen in den
Flitterwochen war. Da wir keine Reservierung mehr hatten, stiegen wir
spontan mit den anderen deutschen Mädels aus und staunten über die
Preise im Arenal Backpackers.. 15$ p.P. Im 8er Zimmer!!! Aber dafür
hatten sie ja Klimaanlagen, ein Restaurant (es gab keine richtige
Küche, worüber sich Benni ein wenig muckierte) und einen Poooooool!
Nagut egal, erst einmal Sachen abstellen, nachdem der Typ an der
Rezeption so unfreundlich gewesen war. Danach wollten wir noch kurz
in die Stadt laufen, um nach einem Supermarkt zu suchen. Gerade als
wir an der Rezeption standen, sprach uns ein Amerikaner namens Chris
an, ob wir nicht mitwollten zu den Hot Springs. Sie seien zu viert
und hätten sich ein Taxi bestellt, die anderen waren ebenfalls aus
Amerika und aus Deutschland. Wir entschieden uns sehr schnell um,
zogen uns um und rannten zum Taxi. Benni hatte ein wenig Kopfweh und
auch die Amerikanerin klagte über Kopfschmerzen. Vielleicht waren da
heiße Quellen genau richtig. Der Taxifahrer zeigte uns den Weg,
obwohl ich erst dachte der gute Herr wolle uns hinters Licht oder
genauer gesagt in die Kanalisation führen, da es unter eine Brücke
ging. Bei genauerem Hinsehen gab es allerdings nach der Brücke einen
kleinen Wasserfall und überall am Rand standen Kerzen und es
dampfte.
Gut, wenn wir schon mal hier waren, warum nicht. Das Wasser
war echt schön warm, nur musste man vorsichtig den Wasserfall
runterrutschen. Im Wasser begannen wir uns mit den Leuten um uns
herum zu unterhalten, die wir schon so spontan kennengelernt hatten.
Die Amerikanerin stammte aus Colorado und wollte demnächst in San
José studieren.
Die eine Deutsche war Grundschullehrerin und kam aus
Bayern, währen die andere (die Gruppe hatte sich bei einem
Spanischkurs kennengelernt) in Berlin lebte und dort Psychologie
studiert hatte, das dürfte ein lustiger Abend werden, allen voran
Chris, der sich beschwerte, dass wir Deutschen „everywhere“
seien. Da hatte er ja auch nicht ganz Unrecht. Wenn man zu 82 zig
millionst auf einer Fläche lebt, die ein fünfzehntel so groß ist
wie Australien (zum Vergleich die Australier haben ein Viertel
unserer Einwohnerzahl) wird man doch ab und zu mal fliehen dürfen,
oder? ;) Später kamen allerdings organisierte Sauftruppe, die
allerdings zu blöd waren ihre Becher zu befüllen und den Cachacha
immer wieder umkippten, Prost! ^^
Wir entschieden uns dazu zu duschen und
da es recht früh war noch essen zu gehen. Benni ging es an dem Abend
gar nicht gut, nicht nur, dass er ein kleines Schläfchen vor dem
Abendessen hielt (dass er ab und zu mal einschläft ist ja nichts
ungewöhnliches ^^), sondern die einfache Tatsache, dass er das
bestellte Essen kaum anrührte, obwohl er eigentlich Appetit hatte
und fast wieder am Tisch einschlief ist nicht so üblich. Die Ursache
war aber eigentlich nur Schlafmangel, denn am nächsten Morgen ging
es ihm zum Glück wieder viel besser.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen