Donnerstag, 25. September 2014

Tag 23, 24, 25! 20 km hin, 20 km umher und 20 km zurück.. also Sport ist Mord!

Gleich im Voraus vielen Dank an unsere tapferen Mitläufer für die Fotos, da unsere Kameras zum Teil keine vorzeigbaren Fotos geliefert haben. Am frühen Morgen trafen wir uns an der Bäckerei und kauften da (mit vielen anderen wanderfreudigen Gruppen) belegte Brote und für mich Bananenkuchen ein. In einem Gemeinschaftstaxi gings dann 2 Stunden über Huckelpisten, was wir auch mit teuren 10 $ pro Person bezahlten (also die machten echt Geld mit den doofen Touris!). Unsere ersten Tiere waren zwei Eulen, für die wir am Straßenrand extra anhielten. Am Strand wurde alle rausgeschmissen, gaben ihr Geld ab und begannen dann wie die Zugvögel auszuschwärmen.
Wir gingen ein wenig langsamer, während andere Gruppen geradezu rannten. Unser guide hatte auch ein Spektiv dabei (was kaum ein anderer hatte) und hielt des öfteren, um uns Tiere zu zeigen und auch um uns Fotos dadurch machen zu lassen. Die beiden Franzosen hatten eine wesentlich bessere Kamera und machten damit auch bessere Fotos als wir, wobei ich mich über meine Kamera ärgerte, da meine Bilder von Tieren in den Ästen eher an Suchbilder erinnerten während die anderen beiden den Affen quasi in die Nase fotografieren konnten. Erst am Strand in Sandalen, wobei bilderbuchartig ganze Schwärme Aras über uns zogen, dann hieß es am Parkeingang Wanderschuhe anziehen und ab in den Dschungel. Wir mussten uns eintragen und betraten dann den Parque Nacional Corcovado. Am Anfang ging das mit den Rucksäcken noch, weil man auch so aufgeregt war und ständig um sich sah, ob da nicht irgendwas saß.
Auf der Hintour hatten wir auch viel Glück. Nach einigen Metern durch alte Bananenplantagen trafen wir auf Geier, Falken, kleine bunte Vögel und Krabben.
Unser erstes Higlight nach einer weiteren Stunde über Stock und Stein war ein Ameisenbär, der auf den Ästen balancierte und nach Termiten Ausschau hielt.
Ficuspflanzen, einen Karakara und Schmetterlinge später trafen wir auf Affen und einen Nasenbär, der wohl eigentlich sein Mittagsschläfchen halten wollte, wobei wir ihn aber durchaus störten. Zwischendurch ging es mal am Strand, dann wieder ein Stück im Dschungel weiter.
Wir trafen auf ein deutsches Pärchen was uns noch viel Spaß wünschte, ha! Die waren bestimmt nicht am Cerra Chato an den Wurzeln hochgekraucht!!
Auf der Hälfte der Strecke machten wir eine Pause und gingen im Meer schwimmen. Diese war auch dringend nötig und die Erfrischung war eine gute Motivation weiter Hügel rauf, Hügel runter und über Flüße zu hüpfen. Bald kamen wir an einem Walskelett vorbei (der war dort wohl vor ein paar Monaten gestrandet) und sahen Fledermäuse in einem halbhohlen Baum hängen. Da wir ihm von meinem biologisch vorgeprägtem Elternhaus und den Fledermäusen erzählten, meinte er, er würde uns dann noch eine Fledermaushöhle zeigen.
Nach einem guten Stück Strand sahen wir Brüllaffen und Spidermonkeys und schließlich sogar eine giftige Schlange, wobei Coralie panisch reagierte, da sie eine Schlangenphobie hatte. Schnell ablenken konnten wir sie kurz danach mit einem Tucanpärchen, welches recht dicht bei uns saß, allerdings zu schnell für ein Foto, sich gleich wieder davon machte.
Langsam hatte ich die Nase allerdings gestrichen voll vom Laufen und unser Guide, der übrigens Rudolfo hieß, versprach uns eine baldige Ankunft. Kurz vorher stand uns das Glück zum ersten Mal zur Seite: Ein Tapir stand nur wenige Meter neben uns im Gebüsch und mumpfelte vor sich hin. Wow!
Schnell Fotos machen bis es sich wieder aus dem Staub macht. Schließlich kamen wir an einen Fluß durch den fast wie ein Wunder ein zweites Tapir schwamm. Überglück war uns allerdings nicht bewusst dass wir da auch so durchmussten – also schwimmend. Badesachen an und Rucksäcke auf dem Kopf balancieren. Da ich die kleinste war, musste ich fast schwimmen und Benni half mir beim Rucksacktragen.
Endlich liefen wir über den langen Fluglandeplatz (ja da konnte man auch für mehr Geld per Flugzeug hin) Richtung Sirena, vorbei an einer Gruppe Pekaris, der Forschungsstation entgegen. Dort brachen wir alle ersteinmal zusammen und bezogen kurz darauf unsere Zelte auf einer Plattform.
Es waren knapp 40 Leute (Touristen mit Guides) da, aus allen möglichen Nationen. Nun hieß es schnell duschen und essen, da um 20.00 der Strom ausging. Wir wurden bekocht mit Pasta (jede Gruppe machte das irgendwie anders) und vielen bald darauf in die Zelte.
Am nächsten Morgen standen vor uns die auf, die zurückliefen und weckten uns somit. Bald war die Plattform einigermaßen leer und auch wir begannen mit Frühstück, es gab Porridge (wer schon einmal in den Genuss englischer Küche gekommen ist weiß, dass das nicht unbedingt das tollste Frühstück ist) und machten uns danach auf, um die Wege um Sirena zu erkunden.
Dabei sahen wir wieder Tukane, Pekaris, Brüllaffen, Spidermonkeys, White – face – monkeys, kleine Echsen, mehr Falken und Geier. Am Fluß entdeckten wir eine Baumboa und am Strand entlang hüpften die Kapuzineräffchen von Ast zu Ast. Auch einige Trappenartige Hühner hüpften von Zeit zu Zeit über den Weg. Wir sahen große Bäume, Primär- und Sekundärwald, Lianen und sogar wilden Kakao, von dem Benni hoffte mal eine gelbe Kakaobohne zu finden, aber meist waren die Tiere schneller und hatten an denen bereits rumgeknabbert. Nach einer „wir – belegen – fleißig – Toast“ - Pause, in der wir die Füße hochlegten, ich eine Migräne ausstand und ein bisschen schliefen regnete es. Wir trafen auch den anderen Guide, der wohl ein paar Doofe gefunden hatte und mit denen zur Station gerannt war. Die hatten sowas von die Schnauze voll, dass sie sogar 150 $ pro Person bezahlten, um mit dem Flugzeug zurück wollten und keinen Bock auf nochmal 20 km ohne Pause hatten, wobei der Guide sich natürlich freute.Am Nachmittag sahen wir weitere Affen, Bienenfresser, kleine Echsen, Bienen, eine Art Rohrdommel, gingen im Fluß schwimmen und mussten Coralie mit bunten Vögeln ablenken, da unser Guide sich tierisch darüber freute eine Baumviper entdeckt zu haben.
Die war aber wirklich so gut getarnt, die hätten wir nie gesehen. Benni lief dann noch fast ein Ameisenbär über die Füße und auf dem Rückweg stand knapp 4 m vor uns ein Tapir im Fluß!
Leider sahen wir keine Bullenhaie, aber das war auch nicht so schlimm, denn damit hatte auch keiner gerechnet. Mit einer Nasenbärfamilie, die nach Krabben grub, beendeten wir unsere Rundtour und zogen vom Zelt in ein 4er – Zimmer mit Bad auf dem Gang um. Abends gab es wieder Pasta und Vergleichsgeschichten zwischen den Gruppen wer was gesehen hatte. Am Tag waren sowohl ein Geier, ein Trappenhuhn und auch ein Falke im Camp gewesen und jetzt hatten wir noch das Glück eine weitere Eulenart zu sehen. Müde von weiteren 20 km laufen fielen wir auch diesen Abend mit dem Stromabschluss ins Bett.
Am nächsten Morgen ging es gegen 6.30 los und wir bekamen von einer freundlichen holländischen Gruppe einen Pancake gesponsert, da es unserem Franzosen nicht gut ging. Der Arme hatte sich wohl am Wasser den Magen verdorben und lief das ganze Stück zurück mit Bauchkrämpfen!
Gleich am Anfang entdeckten wir am Strand ein Krokodil und im Dschungel eine Art schwarz – rote Pute mit Jungen, jedoch war der Rückweg mit nicht ganz so vielen Tieren gesegnet. Zwar hofften wir auf einen Puma, aber so viel Glück hatten wir leider nicht.
Ein Nasenbär am Strand, ein kleines Reh und eine Fledermaus, die unter einem Blatt hing waren unsere Ausbeute bis zur Hälfte der Strecke. Diesmal waren wir auch ganz schön gerannt und hatten das eine französische Pärchen überholt, welches auch auf der Rückfahrt mit uns das Taxi teilen würde, die hatten allerdings ihre Ferngläser vergessen und deren Guide musste nochmal zurücklaufen. Wir jedoch stiegen bei Ebbe in eine Fledermaushöhle und machten ganz viele Fotos, das war vielleicht cool! Circa 5 Fledermausarten lebten gemeinsam in der Höhle, was wohl von tschechischen Forschern vor ein paar Monaten erforscht wurde.
Dann zog sich der Weg zur Station wie ein Kaugummi und eigentlich dachte man bei jeder Bananenpflanze: Jetzt sind wir da! Eine Nasenbärenfamilie, die einfach um uns rum marschierte verabschiedete uns aus dem Park, als wir dann wirklich irgendwann den ersehnten Ausgang fanden. Eigentlich hatte keiner mehr Lust zu laufen, aber wir mussten uns nach dem Austragen noch ein ganzes Stück am Strand entlang quälen, während unser Guide (der wohl auch keinen Bock mehr hatte, vorweg lief.
Das Ende war dann in Sicht und es hatte echt keiner mehr Lust zu laufen und freute sich auf das teure Taxi und eine Dusche. Eine Gruppe Amerikaner fragte uns noch aus, ob wir einen Guide kennen würden, der sie spontan für eine Tagestour mit in den Park führen würde.., mensch also so uninformiert können auch nur die sein! Zwei Stunden Rückfahrt, dann bekamen wir unser Hostelzimmer und duschten heimlich in einem der anderen Zimmer warm. Die Krönung des Abends war noch ein gemeinsames Abendessen in einem von unserem Guide empfohlenem Soda, in dem die Bedienung tierisch ungeduldig und unfreundlich war und die Teller auch nicht besonders voll. Aber wir machten das beste daraus und amüsierten uns köstlich. Auf dem Rückweg regnete es und wir bekamen eine Jacke von Coralie und rannten zum Hostel. In der Billardhalle trafen wir unseren Guide, der uns noch Tipps für die Weiterreise gab. Im Hostel tauschten wir noch Fotos und Blockadressen und fielen nach dem Packen seeeehr fertig ins Bett.

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr zwei !
    Wir antworten spät, aber wir haben mit spass ihren artikel von Corcovado gelesen !
    Wir haben gesehen, dass ihren reise hat gut forgesetzt.
    Wir hoffen, dass es nicht zu schwer in Deutschland zuruckfliegen war.
    Bis bald vielleicht !

    Coralie et Gaëtan, votre couple de francais favori ! ;)

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