Montag, 8. September 2014

Tag 8- I don't feel like... hiking!

Das ist...
...unser...
.. 5 - Sterne Hostel!

  Da Benni wieder besser drauf war und beim Frühstück wieder normal aß, beschlossen wir uns der ulkigen Gruppe von gestern wieder anzuschließen, um den Vulkan zu erklimmen (da ich ja so wanderfreudig war!^^). 
Dazu musste man allerdings erst einmal ein ganzes Stück mit dem Taxi fahren, dann eine Gebühr bezahlen (unterschreiben und eine Notfall – Mailadresse hinterlassen) und dann musste ich mir noch sagen lassen (da ich im Monteverde – Park vor Hitze meine Schuhe fast von mir geschleudert hätte, hatte ich mich diesmal für die Trekkingsandalen entschieden), dass man mich nur ausnahmsweise mit meinen Trekkingsandalen reinließ. Ha! Der wird schon sehen, ich hab den Angels Landing ohne Außenbegrenzung überlebt, da werd ich auch auf den Vulkan raufkommen haha! Und die 10$ pro Person waren eh schon bezahlt, da konnte man die jetzt genausogut auch abwandern. Das erste Stück war wirklich steil, aber okay. Es führte an Kuhweiden vorbei (die uns ansahen als wären wir bekloppt hier aus Spaß raufzuklettern und nicht weil wir nach dem besten Gras suchten) und an Bäumen, an denen kleine blaue Zikaden Geräusche von sich gaben, die klangen – ungelogen – wie kleine Kreissägen!!! Ich habs aufgenommen!
Schon am ersten Halt hatten wir einen schönen Ausblick über die Umgebung und Chris stiftete die Gruppe zum „Stretching“ an... jaaaa auch davon gibt es Fotos :P.


Dann folgte schöne Botanik zur Linken, oohhh noch schönere auf der anderen Seite, ich verhielt mich da gemäß Horst Evers: Wenn da Landschaft ist, muss man auch kurz stehenbleiben und gucken, sonst fühlt die sich ja vernachlässigt, wenn man da so durchrennt! Also echt! Hetzt mich nicht!

 Nachdem ich das letzte Mal vor Hitze fast vergangen bin, dachte ich diesmal kurze Sachen..das weiße Top war ne Scheißidee!

Aber der witzigste Part kam noch. Jetzt wurde es richtig steil mit improvisierten Baumwurzelstufen, bei denen man auch noch die Beine richtig anheben mussten, genau mein Sport jucheeee! Benni versuchte mich auf der einen Seite aufzumuntern, auf der anderen amüsierte er sich auch königlich darüber, dass ich mit zunehmender Zeit grantiger wurde... aber das darf man mir nicht übelnehmen, ich hab auch damals zum Blaubeerensammeln im heimatlichen Wald immer einen kleinen Hocker mit mir rumgeschleppt! Wenn ich mich hinsetze, dann aber auch richtig! Hier musste ich mich damit begnügen mich über die doofen Wurzeln zu beklagen und ob der Mist hier nicht mal irgendwann ein Ende hat, hatte er! Irgendwann (als uns drei Tarzanartige Kerle entgegenhüpften und meinten, es wäre „nur noch“ eine Stunde) jaaa daaaa sank meine Laune erst so richtig in den Keller... aaaber wir hatten Schokolade im Rucksack, hahaaaaa! Die gabs aber erst oben... mist!
Irgendwann erreichten auch wir das Ende der Baumtreppe (ich war ja fest davon ausgegangen, dass mich irgendein deutscher Rentner in atmungsaktiver Wanderkleidung und Krückstock noch pfeifend überholt!), ich konnte es kaum fassen, aaach lass den Ausblick Ausblick sein, her mit der Schoki! Nach einigem „Ohhhhs“ und „Ahhhs“ und den obligatorischen Fotos wurden die Augen aller Deutschen um uns groß, als wir meinten wir hätten Rittersport dabei, jahaaa Mama und Papas zur Trekkingschokolade auserkorene traf überall auf positive Resonanz!
 

Aber uns war noch nicht bewusst, was uns jetzt blühte! Der Abstieg zur Lagune war so steil, das grenzte echt an Klettern, noch dazu rutschig, sodass man viele Stufen und wurzelige Schwellen nur zu zweit überwinden konnte. An einer Stelle wurde es bald echt gefährlich, sodass Benni da ein paar Stufen reingraben musste und einen Ast querlegte. Dadurch konnte man da jetzt besser runter bzw überhaupt!
Unten angekommen stand der kleine Strand fast voll mit Menschen, denen das Wasser entweder zu kalt war, die bereits schwimmen waren, die generell nicht in stehenden Gewässern schwammen (Chris, der übrigens zu den Männern gehörte, die eine Ähnlichkeit mit Jesus aufweisen) oder die die Fische beobachteten, welche, wenn man lange genug stehen blieb, anfingen an den Käsefüßen zu rumzumumpfeln. Das Baden war schön, nur wenn man sich danach umdrehte stand man vor dem Abenteuer des Wiederaufstiegs.
 
Jucheeee! Aber es ging besser als runter. Sorum konnte man sich besser an Wurzeln etc. festhalten, um dann sogar mit weniger Schlammkontakt als runter, wieder oben anzukommen. Erleichtert nicht in einem Schlammloch stecken geblieben zu sein, standen wir oben und wollten uns schon beglückwünschen, als es plötzlich anfing aus Eimern zu schütten. Jaja jetzt macht hier mal nicht einen auf „rain season“ haha sehr witzig und jetzt durch den Schlamm runter... na toll! Einfacher wäre eine Rutsche gewesen, auf der man hätte herunterrutschen können, pustekuchen... na gut, dann halt zu Fuß! In Regenjacke mit dem Wasser bis zu den Knöcheln rutschten wir Stück für Stück den Berg herunter.. als wir unten waren hatte es fast aufgehört, das ist hier aber auch...! Chris behauptete dann auch noch kackfrech (er war bisher immer vorgerannt) er hätten 2 Tucane gesehen, ja siiiicher! Man kann viel sehen mit Regen auf der Brille! Eigentlich wollten wir noch zu dem überall angepriesenen Wasserfall, aber erstens sollte der nach dem Regen eher schlammig sein und zweitens wären wir da wieder mit 10$ dabei gewesen und da haben auch wir unsere Grenzen! Also zu 7 in ein 5er Taxi (no problema – pura vida!) und zurück das Stück bis ins Hostel! Erstmal duschen und ausruhen, so schnell kriegen mich keine 10 Pferde wieder auf so nen Vulkan.

Abends gings dann noch mal auf in das Soda, diesmal hatten wir für Chris (der sich ja immer wieder beschwerte es wären zu viele Deutsche da) noch einen Amerikaner aus unserem Zimmer organisiert. Dieser hatte gerade just for fun seinen Beruf gekündigt und reiste nun durch Mittel- und Südamerika. Diesmal konnte auch Benni sowohl das Essen als auch den Mangoshake genießen. Es war das erste Hostel mit Klimaanlage, sodass wir die Nacht angenehm schlafen konnten, da wir am nächsten Morgen recht früh nach Nicaragua aufbrechen wollten.

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