Tag
26, 27, 28 – oh wie schön ist Panama!
Wir
starteten unseren Tag mit einem Gang an der Bäckerei und an den dort
wartenden Wanderern vorbei (was war ich froh nicht nochmal so weit
laufen zu müssen!) bis zum Pier, von wo aus wir ein Wassertaxi mit
den Einheimischen nach Golfito nahmen. Auf der Fahrt sahen wir sogar
Delfine und am kleinen Steg auf der anderen Seite der Bucht hüpften
wir auf Empfehlung eines einheimischen Jugendlichen in ein Taxi, was
wohl direkt bis zur Grenze fuhr und verhältnismäßig billig sei.
Auf der Fahrt frühstückten wir unsere in der Bäckerei erstandenen
Leckereien. An der Grenze trafen wir ein nettes Pärchen (beide aus
Panama, aber die Frau hatte Großeltern aus Deutschland und gab uns
ihre Karte für Notfälle), welches uns ein bisschen Hilfestellung
bei der Überquerung der Grenze gab.
Es war diesmal verhältnismäßig
ruhig, obwohl die Grenze wie eine kleine Shoppingstraße aussah. Wir
mussten zwar eine ganze Weile am Schalter warten und unsere
Flugtickets vorzeigen, aber nix bezahlen. Danach hopsten wir im
fließenden Übergang in ein Shuttle nach David. Das fuhr verdammt
schnell, da sie die einzelnen Shuttles offensichtlich in einer Art
Wettstreit befanden.
In den Bus stiegen ganz viele Frauen mit sehr
bunten Kleidern und sehr kleinen Kindern, die auch in lustigen
farbenfroher Kleidung steckten, offenbar war am Sonntag hier
Ausgehkleidung angesagt. Es gab auch eine Passkontrolle, wobei wir
aber recht freundlich schnell abgearbeitet waren. In David waren wir
von einer sehr vorteilhafte Einteilung der Busse überrascht, da zum
ersten Mal Schilder der verschiedenen Orte über den bereits
dastehenden Bussen prangten. Der Bus nach Almirante war schnell
gefunden und während ich zwei Plätze freihielt, ging Benni auf die
Suche nach Getränken. Der Mann neben mir sprach wohl nicht, zeigte
aber oft lächelnd und eindringlich auf die Uhr und bekreuzigte sich
als der Bus losfuhr. Die Fahrt war lang und anstrengend, vor allem da
das Baby des israelischen Pärchens immer wenn es nicht mit dem
kleinen afrokaribischen Kind hinter sich spielte, anfing sehr laut zu
schreien und zu weinen, was schlafen fast unmöglich machte.
Aber
auch die verwundenen Straßen und der laute Regen trug seinen Teil
dazu bei. An den Straßenrändern standen oft Kinder und wir sahen
viele kleine Hüttenansammlungen, die an die Bäumhäuser aus dem
Flutterbyhostel erinnerten. Bei einem Zwischenstop holte sich Benni
bei den Asiatinnen was zu essen am Stop und auch eine Art
Bananensaft,von dem wir aber jeder nur einen Schluck nahmen und
feststellten, dass mit dem irgendwas nicht stimmte.
Nach Stunden der
Fahrt kamen wir in Almirante an und wurden wieder völlig überrumpelt
in Taxis gesteckt, die für die kurze Strecke viel zu viel Geld
nahmen. Dort angekommen, schnappten sich zwei Männer unsere
Rucksäcke und bevor ich protestieren konnte, schleppten sie sie zum
Pier und der eine behauptete er würde hier arbeiteten. Den anderen
wurde ich mit der Aussage los ich hätte kein Geld bei mir, während
der erste Typ mit einem nach Alkohol riechendem Atem auf uns
einredete und uns nachher verfluchte, weil wir ihn nicht bezahlen
wollten. Das Boot, was 6 $ pro Person kostete war überfüllt und wir
saßen neben zwei Amerikanern (Mama + 20 – jährigem Söhnchen),
die keinen cm rutschten, als ich versuchte für die Israelin mit Baby
noch Platz zu machen.
Eine ganze Weile rauschten wir jetzt über das
Wasser dahin und sahen bald die Hauptinsel, die komplett zugestellt
war mit Häusern und Hotels, sodass man keinen Strand mehr sah. Wir
entschlossen uns mit dem holländischen Pärchen zusammen auf die
kleinere Insel ( Caranero) fahren ließen, da sie dort von Freunden
die Empfehlung für ein Hostel bekommen hatten. Das war auch toll,
hatte einen Steg, Hängematten im Wasser und einen Privatstrand.
Wir
hatten die Wahl zwischen einem Mehrbettzimmer, was sie für 55 $ pro
Nacht als Privet Room verkauften und einem leeren 6 – Bett Zimmer
für 14 $ pro Person. Wir entschieden uns für letzteres.
Abends
suchten wir erst nach dem kleinen Supermarkt, der fernab der
Touristenseite lag und sich in eine Art „Slum“ befand. Das klingt
jetzt hart, aber es war die genaue Schattenseite der Hotels am weißen
Sandstrand. Wir wurden von einer netten älteren Damen sogar fast bis
zum Supermarkt geführt, vorbei an Müll, Schlamm und kleinen
Holzhütten auf Pfählen. Der Supermarkt war nicht sehr umfangreich,
aber für das nötigste reichte er. Wir entschlossen uns aber in dem
kleinen Restaurant auf der anderen Seite zu essen, da wir auch keine
Lust mehr hatten zu kochen. Auf dem Weg dahin raschelte es überall
und wir wurden von kleinen Scheren bedroht, die auf und zu
klapperten. Eine ganze Horde blauer und gelber Krabben wuselte hier
durchs Gebüsch und Benni war ganz erpicht darauf eine zu fangen. Das
Restaurant war gut besucht und wir mussten kurz an der Theke warten,
dabei wurde die Bestellung aber von der Chefin aufgenommen, während
zwei junge freundliche Herren bedienten. Auf Pfählen gestützt lag
es direkt über dem Wasser, sodass man den Fischen (auch wenn es
schon dunkel war) beim Schwimmen zusehen konnte. Hier aßen wir noch
einmal Ceviche, die aber deutlich besser schmeckte als die letzte!
Auch zurück auf dem Weg zum Hostel versuchte sich Benni immer wieder
in der Krabbenfangkunst.
Am
nächsten Morgen ging sehr früh die Tür auf und neugierige
Gesichter sahen herein. Dann standen 4 Deutsche mit Sack und Pack im
Raum und drei davon stammten doch tatsächlich aus Freiburg.
Jedenfalls raubten sie uns auch den Schlaf und wir gingen in die
Küche, um Pancakes zu machen, was von einem Australier mit
neidischen Blicken begutachtet wurde.
Leider wurde aus dem Plan sich
an den Strand zu legen nichts, da es den ganzen Tag regnete, so
begnügten wir uns mit Blog schreiben, planen, ausruhen, in der Hänge
matten ausruhen und mit der Überlegung was wir am nächsten Tag mit
hoffentlich besserem Wetter für eine Tour machen konnten. Am frühen
Abend fuhren wir auf die Hauptinsel, um dort ein wenig durch die
Gegend zu laufen, einzukaufen und nach Touren zu gucken.
Erst aßen
wir wieder ein Fleischspießchen und machten nach der Einkaufsmeile
wieder die traurige Bekanntschaft mit der Schattenseite des Tourismus
auf den Inseln mit dem schönen weißen Strand.
Nach dem Einkauf,
trafen wir in einer kleinen Boutique das österreichische Pärchen,
das mit uns auf der Whalewatchingtour gewesen war wieder. Zusammen
mit ihnen (eigentlich wollten wir mit den Holländern auf eine –
etwas teurere - Katamarantour gehen) bekamen wir aber bei einer
anderen Tour, die etwas mehr an Sehenswürdigkeiten bot, Rabatt und
buchten somit gleich. Eigentlich hatten wir noch Gutscheine für
einen Gratisshot in einer Kneipe und Benni war noch auf der Suche
nach einem Fischer, dem er eine Krabbe abkaufen konnte, aber beides
war leider ein Fehlgriff, da die Bar geschlossen war und die Fischer
keine Krabbe hatten. Gut, dann eben Pasta zum Abendbrot. An dem Abend
hatte Benni aber trotzdem Glück, da er den schon lange versprochenen
Gecko endlich zu fassen bekam!
Morgenstund
hat Gold im Mund! Als wenn das wirklich so wäre, würden wir diesen
Urlaub entweder an dem Edelmetall ersticken oder mit schweren Taschen
und reicher als vorher zurückkommen. Leider war das ja nur so ein
Spruch, aber pünktlich um 9.25 standen wir vor dem Touristenbüro
und warteten. Die Österreicher war auch sehr pünktlich, die andern
3 deutschen Mädchen und der Engländer waren zwar unpünktlich,
kamen aber nicht so spät wie der Kapitän. Das Boot, welches 16
Leute hätte fassen können, war mit 15 besetzt, was eigentlich
unangenehm viel war. Aber nun saßen wir drin. Zuerst ging es Delfine
gucken, die zur Paarungszeit immer in die eine Bucht schwammen, was
es den Touren einfach machte sie für die Touristen sichtbar zu
machen.
Nach einer kleinen Showeinlage seitens der Delfine fuhren wir
zu einem Restaurant (was viel zu pfeffrige Preise hatte, wir machten
trotzdem als einzige auf Selbstversorger) für die Bestellungen und
gingen danach dort in der Nähe schnorcheln.
Das war zwar ganz nett,
aber es waren einfach viel zu viele Touristen und nicht zu
vergleichen mit Schnorcheln am Great Barrier Reef von der
Artenvielfalt her. Nächster Tagespunkt war die Fahrt zu den
Zapatilla – Inseln, die rundherum einen schönen Strand hatten,
aber trotz der Abgeschiedenheit alles andere als menschenleer waren.
Wir wanderten einmal um die Insel, sahen dabei eine kleine
Meeresschildkröte, wobei ich allerdings keine Lust mehr auf Wandern
hatte.
Auf so einer Insel legt man sich an den Strand – basta!
Schwimmen ist da das höchste Maß an Bewegung. Die Zeit bis zur
Abfahrt nutzten wir genau damit!
Auf der Rücktour hielten wir wieder
am Restaurant und während die anderen recht übersichtliche
Portionen bekamen, breiteten wir unser Toast, Thunfisch, Tomate,
Gurke, Käsecreme mit Basilikum, Avocado und Ananas auf dem Tisch aus
– mjam mjam! Wir wurden gut satt und entspannten danach kurz in der
Hängematte.
Die letzten zwei Punkte führte uns zum Sloth Island, wo
wir vom Boot aus tatsächlich auch drei Faultiere sahen und zum
Hollywoodpoint, der auf dem nicht allzu tiefen Riffboden vor großen
Seesternen nur so strotzte.
Freudigerweise ließ uns das Tourboot auf
unserer Insel raus und wir winkten den Österreichern zum Abschied.
Nach einer schönen Dusche fuhren wir zum Abendbrot auf die große
Insel, allerdings war das empfohlene Seafoodrestaurant zu.
Wir aßen
in einem kleineren Restaurant vor dem uns auch schon am Vorabend eine
Frau angesprochen hatte, dass das Restaurant sehr sehr gut sei. Ich
aß Seafood und Benni bestellte sich einen Burger. Es war sehr lecker
und durch die Lage direkt am Wasser war es auch schön windig. Danach
schnappten wir uns ein Boot und fuhren wieder zum Hostel. Egal woran
es lag, aber im Laufe des Abends ging es mir immer schlechter und da
Benni aufgrund meiner dementsprechenden Laune früher ins Bett
gegangen war, merkte er zuerst nicht wie ich das vermutlich in dem
Bananensaftzeug enthaltene Wasserhahnwasser verfluchte, welches
vermutlich der Grund für meine Bauchkrämpfe, die Übelkeit und eine
nicht sehr schlafreiche Nacht war.
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