Donnerstag, 25. September 2014

Tag 26, 27, 28 – oh wie schön ist Panama!

Wir starteten unseren Tag mit einem Gang an der Bäckerei und an den dort wartenden Wanderern vorbei (was war ich froh nicht nochmal so weit laufen zu müssen!) bis zum Pier, von wo aus wir ein Wassertaxi mit den Einheimischen nach Golfito nahmen. Auf der Fahrt sahen wir sogar Delfine und am kleinen Steg auf der anderen Seite der Bucht hüpften wir auf Empfehlung eines einheimischen Jugendlichen in ein Taxi, was wohl direkt bis zur Grenze fuhr und verhältnismäßig billig sei. Auf der Fahrt frühstückten wir unsere in der Bäckerei erstandenen Leckereien. An der Grenze trafen wir ein nettes Pärchen (beide aus Panama, aber die Frau hatte Großeltern aus Deutschland und gab uns ihre Karte für Notfälle), welches uns ein bisschen Hilfestellung bei der Überquerung der Grenze gab.
Es war diesmal verhältnismäßig ruhig, obwohl die Grenze wie eine kleine Shoppingstraße aussah. Wir mussten zwar eine ganze Weile am Schalter warten und unsere Flugtickets vorzeigen, aber nix bezahlen. Danach hopsten wir im fließenden Übergang in ein Shuttle nach David. Das fuhr verdammt schnell, da sie die einzelnen Shuttles offensichtlich in einer Art Wettstreit befanden.
In den Bus stiegen ganz viele Frauen mit sehr bunten Kleidern und sehr kleinen Kindern, die auch in lustigen farbenfroher Kleidung steckten, offenbar war am Sonntag hier Ausgehkleidung angesagt. Es gab auch eine Passkontrolle, wobei wir aber recht freundlich schnell abgearbeitet waren. In David waren wir von einer sehr vorteilhafte Einteilung der Busse überrascht, da zum ersten Mal Schilder der verschiedenen Orte über den bereits dastehenden Bussen prangten. Der Bus nach Almirante war schnell gefunden und während ich zwei Plätze freihielt, ging Benni auf die Suche nach Getränken. Der Mann neben mir sprach wohl nicht, zeigte aber oft lächelnd und eindringlich auf die Uhr und bekreuzigte sich als der Bus losfuhr. Die Fahrt war lang und anstrengend, vor allem da das Baby des israelischen Pärchens immer wenn es nicht mit dem kleinen afrokaribischen Kind hinter sich spielte, anfing sehr laut zu schreien und zu weinen, was schlafen fast unmöglich machte.
Aber auch die verwundenen Straßen und der laute Regen trug seinen Teil dazu bei. An den Straßenrändern standen oft Kinder und wir sahen viele kleine Hüttenansammlungen, die an die Bäumhäuser aus dem Flutterbyhostel erinnerten. Bei einem Zwischenstop holte sich Benni bei den Asiatinnen was zu essen am Stop und auch eine Art Bananensaft,von dem wir aber jeder nur einen Schluck nahmen und feststellten, dass mit dem irgendwas nicht stimmte.
Nach Stunden der Fahrt kamen wir in Almirante an und wurden wieder völlig überrumpelt in Taxis gesteckt, die für die kurze Strecke viel zu viel Geld nahmen. Dort angekommen, schnappten sich zwei Männer unsere Rucksäcke und bevor ich protestieren konnte, schleppten sie sie zum Pier und der eine behauptete er würde hier arbeiteten. Den anderen wurde ich mit der Aussage los ich hätte kein Geld bei mir, während der erste Typ mit einem nach Alkohol riechendem Atem auf uns einredete und uns nachher verfluchte, weil wir ihn nicht bezahlen wollten. Das Boot, was 6 $ pro Person kostete war überfüllt und wir saßen neben zwei Amerikanern (Mama + 20 – jährigem Söhnchen), die keinen cm rutschten, als ich versuchte für die Israelin mit Baby noch Platz zu machen.
Eine ganze Weile rauschten wir jetzt über das Wasser dahin und sahen bald die Hauptinsel, die komplett zugestellt war mit Häusern und Hotels, sodass man keinen Strand mehr sah. Wir entschlossen uns mit dem holländischen Pärchen zusammen auf die kleinere Insel ( Caranero) fahren ließen, da sie dort von Freunden die Empfehlung für ein Hostel bekommen hatten. Das war auch toll, hatte einen Steg, Hängematten im Wasser und einen Privatstrand.
Wir hatten die Wahl zwischen einem Mehrbettzimmer, was sie für 55 $ pro Nacht als Privet Room verkauften und einem leeren 6 – Bett Zimmer für 14 $ pro Person. Wir entschieden uns für letzteres.
Abends suchten wir erst nach dem kleinen Supermarkt, der fernab der Touristenseite lag und sich in eine Art „Slum“ befand. Das klingt jetzt hart, aber es war die genaue Schattenseite der Hotels am weißen Sandstrand. Wir wurden von einer netten älteren Damen sogar fast bis zum Supermarkt geführt, vorbei an Müll, Schlamm und kleinen Holzhütten auf Pfählen. Der Supermarkt war nicht sehr umfangreich, aber für das nötigste reichte er. Wir entschlossen uns aber in dem kleinen Restaurant auf der anderen Seite zu essen, da wir auch keine Lust mehr hatten zu kochen. Auf dem Weg dahin raschelte es überall und wir wurden von kleinen Scheren bedroht, die auf und zu klapperten. Eine ganze Horde blauer und gelber Krabben wuselte hier durchs Gebüsch und Benni war ganz erpicht darauf eine zu fangen. Das Restaurant war gut besucht und wir mussten kurz an der Theke warten, dabei wurde die Bestellung aber von der Chefin aufgenommen, während zwei junge freundliche Herren bedienten. Auf Pfählen gestützt lag es direkt über dem Wasser, sodass man den Fischen (auch wenn es schon dunkel war) beim Schwimmen zusehen konnte. Hier aßen wir noch einmal Ceviche, die aber deutlich besser schmeckte als die letzte! Auch zurück auf dem Weg zum Hostel versuchte sich Benni immer wieder in der Krabbenfangkunst.
Am nächsten Morgen ging sehr früh die Tür auf und neugierige Gesichter sahen herein. Dann standen 4 Deutsche mit Sack und Pack im Raum und drei davon stammten doch tatsächlich aus Freiburg. Jedenfalls raubten sie uns auch den Schlaf und wir gingen in die Küche, um Pancakes zu machen, was von einem Australier mit neidischen Blicken begutachtet wurde.
Leider wurde aus dem Plan sich an den Strand zu legen nichts, da es den ganzen Tag regnete, so begnügten wir uns mit Blog schreiben, planen, ausruhen, in der Hänge matten ausruhen und mit der Überlegung was wir am nächsten Tag mit hoffentlich besserem Wetter für eine Tour machen konnten. Am frühen Abend fuhren wir auf die Hauptinsel, um dort ein wenig durch die Gegend zu laufen, einzukaufen und nach Touren zu gucken.



Erst aßen wir wieder ein Fleischspießchen und machten nach der Einkaufsmeile wieder die traurige Bekanntschaft mit der Schattenseite des Tourismus auf den Inseln mit dem schönen weißen Strand.
Nach dem Einkauf, trafen wir in einer kleinen Boutique das österreichische Pärchen, das mit uns auf der Whalewatchingtour gewesen war wieder. Zusammen mit ihnen (eigentlich wollten wir mit den Holländern auf eine – etwas teurere - Katamarantour gehen) bekamen wir aber bei einer anderen Tour, die etwas mehr an Sehenswürdigkeiten bot, Rabatt und buchten somit gleich. Eigentlich hatten wir noch Gutscheine für einen Gratisshot in einer Kneipe und Benni war noch auf der Suche nach einem Fischer, dem er eine Krabbe abkaufen konnte, aber beides war leider ein Fehlgriff, da die Bar geschlossen war und die Fischer keine Krabbe hatten. Gut, dann eben Pasta zum Abendbrot. An dem Abend hatte Benni aber trotzdem Glück, da er den schon lange versprochenen Gecko endlich zu fassen bekam!
Morgenstund hat Gold im Mund! Als wenn das wirklich so wäre, würden wir diesen Urlaub entweder an dem Edelmetall ersticken oder mit schweren Taschen und reicher als vorher zurückkommen. Leider war das ja nur so ein Spruch, aber pünktlich um 9.25 standen wir vor dem Touristenbüro und warteten. Die Österreicher war auch sehr pünktlich, die andern 3 deutschen Mädchen und der Engländer waren zwar unpünktlich, kamen aber nicht so spät wie der Kapitän. Das Boot, welches 16 Leute hätte fassen können, war mit 15 besetzt, was eigentlich unangenehm viel war. Aber nun saßen wir drin. Zuerst ging es Delfine gucken, die zur Paarungszeit immer in die eine Bucht schwammen, was es den Touren einfach machte sie für die Touristen sichtbar zu machen.
Nach einer kleinen Showeinlage seitens der Delfine fuhren wir zu einem Restaurant (was viel zu pfeffrige Preise hatte, wir machten trotzdem als einzige auf Selbstversorger) für die Bestellungen und gingen danach dort in der Nähe schnorcheln.
Das war zwar ganz nett, aber es waren einfach viel zu viele Touristen und nicht zu vergleichen mit Schnorcheln am Great Barrier Reef von der Artenvielfalt her. Nächster Tagespunkt war die Fahrt zu den Zapatilla – Inseln, die rundherum einen schönen Strand hatten, aber trotz der Abgeschiedenheit alles andere als menschenleer waren. Wir wanderten einmal um die Insel, sahen dabei eine kleine Meeresschildkröte, wobei ich allerdings keine Lust mehr auf Wandern hatte.
Auf so einer Insel legt man sich an den Strand – basta! Schwimmen ist da das höchste Maß an Bewegung. Die Zeit bis zur Abfahrt nutzten wir genau damit!
Auf der Rücktour hielten wir wieder am Restaurant und während die anderen recht übersichtliche Portionen bekamen, breiteten wir unser Toast, Thunfisch, Tomate, Gurke, Käsecreme mit Basilikum, Avocado und Ananas auf dem Tisch aus – mjam mjam! Wir wurden gut satt und entspannten danach kurz in der Hängematte.
Die letzten zwei Punkte führte uns zum Sloth Island, wo wir vom Boot aus tatsächlich auch drei Faultiere sahen und zum Hollywoodpoint, der auf dem nicht allzu tiefen Riffboden vor großen Seesternen nur so strotzte.
Freudigerweise ließ uns das Tourboot auf unserer Insel raus und wir winkten den Österreichern zum Abschied. Nach einer schönen Dusche fuhren wir zum Abendbrot auf die große Insel, allerdings war das empfohlene Seafoodrestaurant zu.
Wir aßen in einem kleineren Restaurant vor dem uns auch schon am Vorabend eine Frau angesprochen hatte, dass das Restaurant sehr sehr gut sei. Ich aß Seafood und Benni bestellte sich einen Burger. Es war sehr lecker und durch die Lage direkt am Wasser war es auch schön windig. Danach schnappten wir uns ein Boot und fuhren wieder zum Hostel. Egal woran es lag, aber im Laufe des Abends ging es mir immer schlechter und da Benni aufgrund meiner dementsprechenden Laune früher ins Bett gegangen war, merkte er zuerst nicht wie ich das vermutlich in dem Bananensaftzeug enthaltene Wasserhahnwasser verfluchte, welches vermutlich der Grund für meine Bauchkrämpfe, die Übelkeit und eine nicht sehr schlafreiche Nacht war.

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