Tag 9 Viva Nicaragua
oder auch: Wie 3 Deutsche, 2 Schweizer und eine Australierin
versuchen die Grenze zu überqueren!
Morgens holt uns der
Taxifahrer, der uns schon zu den Quellen gefahren hat, ab und bringt
uns 2 Dörfer weiter, von wo aus wir den Bus nehmen sollen, der
wieder einmal an irgendeiner Ecke ohne Bushaltestelle abfahren soll.
Na mal sehen! Wir zahlen 10 $ und harren aus. Wann der Bus kommt?
Hmmm...baaaald! Pura vida sag ich nur! Auf uns zu kommen dann 4
Rucksackbepackte Touristen, die zuvor an der Bushaltestelle saßen,
Benni will wetten, dass mindestens ein Deutscher dabei ist. Ich tippe
allein von der Optik auf eine Engländerin, eine Inderin und ein
deutsches Pärchen. So schlecht war ich gar nicht, nur eben auch
nicht ganz richtig. Das Pärchen kam aus der Schweiz, die Inderin aus
Wiesbaden und die Engänderin aus Melbourne, Australien. Tschaka! Nun
gut, die Australierin machte eine Weltreise (9 Monate unterwegs), die
Wiesbadenerin versuchte in in 6 Monaten den gesamten Amerikanischen
(Süd- Mittel – und Nordamerika) Raum abzuklappern und die
Schweizer kamen aus Panama und wollten bis nach Yucatan... ufff und
wir fühlten uns schon mutig, dass wir drei Länder in 5 Wochen
durchqueren wollten. Während wir auf den Bus warteten, der baaaaald
kommen und uns zur Grenze fahren sollte, unterhielten wir uns und
wurden von einem kleinen, etwas räudigem Hund bewacht, der jedes
vorbeifahrende Auto anbellte. Der Busfaher lud unsere Rucksäcke ein
und bekam von jedem umgerechnet ca. 4 $ (für uns also 8, immer schön
mitrechnen, das wird heute ein teurer Spaß!), damit er uns sicher
zur Grenze fuhr. An der Grenze wurden wir in der Gruppe erst einmal
von vielen Menschen Popstarartig umringt, die alle etwas von uns
wollten, der eine wollte uns den Weg zeigen, der nächste, dass wir
bei ihm zu einem unverschämtzen Kurs umtauschen und der nächsten
sagte einfach nur laut „Si, si!“ und zeigte in irgendeine
Richtung. Dazu kam noch der Ausdruck „Chico, Taxi?“, den wir in
nächster Zeit noch öfter hören sollten und der in mir den Wunsch
hegte den Satz „Neeeeein ich will nicht Taxi fahren, geh mir nicht
auf den … Keks!“ auf Spanisch zu können. Wer mir den mal
übersetzen und schicken möchte, dem wäre ich sehr dankbar ;). Die
Leute waren schon unangenehm aufdringlich und jetzt begann für uns
der„Bezahl- damit- du – ausreisen – und – wieder –
einreisen – darfst“ - Marathon.
Erst durften wir Ausreisegebühr
bezahlen (8 $ pro Person inklusive Ausweis zeigen und dann auf der
Rechnung, die man natürlich erst nach dem Bezahlen bekommt,
feststellen, dass da nur 7 $ draufsteht und der eine Dollar quasi
offizielles Schmiergeld ist), dann ein Formular ausfüllen in der
klimatisierten Ausreisebotschaft, dann Stempel, dann ein ganz schönes
Stückchen zu Fuß durchs quasi Niemandsland bis man an eine kleine
Hütte kommt, Ausweis zeigen, muchas gracias, raus aus Costa Rica, 3
m laufen, rein in ein Zelt (an dem sagenhaften offiziellen
Grenzstein, der gigantische 80 cm maß und auf dem Nicaragua stand,
sind wir zunächst ignorant vorbeigeastet) Ausweis zeigen, muchas
gracias, rein in Nicaragua.
Danach wollte uns ein Typ
unbedingt den Weg an den ganzen Trucks (die Einfuhrschlange der
Trucks ist übrigens ewig lang, mehrere Kilometer) zum Meldeamt von
Nicaragua inklusive Busbahnhof zeigen. Gut, lass ihn! Dort musste man
erst einmal einen Dollar zahlen (warum weiß kein Mensch!!) und dann
wieder ein Formular ausfüllen,dann nochmals 12 $ pro Person, muchas
gracias, bienvenidos a Nicaragua, jaja! Da bei uns alle in andere
Richtungen wollten, lohnte sich kein Gemeinschaftstaxi und wir ließen
uns von dem Mann, der uns wie ein Schatten begleitet hatte, zu einem
Bus, der „directo“ nach Granada ging, begleitet und zahlten
wieder 15 $ (wovon der Typ vom Busfahrer Provision kassierte) – man
was sind wir doch blöd. Wir hätten wahrscheinlich auf einen Ticobus
warten können, aber das las ich leider erst danach im von Heike
geborgten Reiseführer Costa Rica & Süd- Nicaragua. Der Bus war
ein Reisebus, klimatisiert, breite Schlafsitze, Fernseher und
Toilette... was sind wir doch für Backpacker. Benni schlief sofort
ein und verpasste so die tolle spanische Version von „Noah“,
wobei hier wirklich mal der Vorteil war, dass man sie nicht verstand.
Wir waren auch sehr schnell da, ließen uns von dem Busfahrer
allerdings den falschen Tipp geben: Taxi und dazu kam noch, dass
Benni die Anfahrtsinstruktion des Hostels nicht richtig gelesen
hatte. All das (da das Hostel nicht in Granada lag) führte zu dem
folgenden Unglück. Zwar hatte Benni ihn auf 15 $ runtergehandelt für
eine große Strecke, ihm jedoch wegen einer ungenauen Karte den
falschen Punkt genannt, sodass wir plötzlich zur Hälfte um den See
rum waren, aber an der falschen Stelle. Wir hätten eigentlich anders
herum fahren müssen, da der Weg (der einzige!!), der zum Hostel am
Vulkankatersee führte, von Granada aus wesentlich kürzer zu
erreichen gewesen wäre. So fuhren wir eine dreiviertel Runde und
mussten am Ende mit dem Fahrer diskutieren, um ihn von 35 auf 30 $
runterzuhandeln. Sooo hat wer mitgerechnet wie viel wir heute gezahlt
haben? Egaaaaaal! Uns war in dem Moment eher wichtig endlich da zu
sein. Wir wurden dafür auch ordentlich belohnt. Das Hostel war
genial, wunderschön gelegen am Vulkankratersee, wobei das Grundstück
in mehreren Terrassen zum Wasser hin verlief.
Die Hostelleute waren
sehr nett und entschuldigten sich auch für die Bauarbeiten, da der
Pizzaofenbereich ausgebaut (dort deckten sie auch die Dächer mit
Palmwedeln) und noch ein weiterer „Bathroom“- Komplex
fertigestellt wurde. Unser Zimmer lag direkt an der Restaurantterasse
zusammen mit der Rezeption. Man hatte einen wunderschönen Ausblick
und es gab Katzenbabies :))))))!
Im unteren Bereich gab es
Tischtennisplatten, die Bar, einen hübsch angelegten Außenbereich,
Hängematten, Liegestühle, Bouleplätze, einen Volleyballplatz, die
Kayaks (die man sich kostenlos ausleihen konnte),
Surfbretter,Hängematten etc. Nach einer dringend notwendigen Dusche
sahen wir uns das Gelände an, setzten uns kurz an den Strand und
überlegten was wir zum Abendessen bestellen sollten.
Zwar hatten wir auch die
üblichen Studenten- Backpacker- Nudeln, aber Benni meinte wir hätten
uns ein Steak verdient, was er zum Abendbrot auch bestellte, die
Smoothies dazu waren unglaublich lecker und mein Mangohühnchen auch
klasse! Buenas noches allesamt!
Hey, Ihr Schlammspringer,
AntwortenLöschenhaben heute euren Beitrag für Herrn Krefft überwiesen, Paul die kleinen getigerten Kätzchen gezeigt (ignore und schnurr...) und neidisch auf all eure schönen Erlebnisse geguckt (Paul würde auch gerne mal einen Kolibri auf der Pfote haben... :-)). Das einzige, was bei uns nach Limone schmeckt, ist der - allerdings auch sehr leckere - Gin Tonic, den Papa uns zum Feierabend kreiert hat!
Macht weiter so und seid weiterhin schön vorsichtig!!! (Die Auguste im Rheinland...)
Eure MaPa / JaJe und Schnurri alias Qualle