Montag, 8. September 2014

Tag 9 Viva Nicaragua oder auch: Wie 3 Deutsche, 2 Schweizer und eine Australierin versuchen die Grenze zu überqueren!

Morgens holt uns der Taxifahrer, der uns schon zu den Quellen gefahren hat, ab und bringt uns 2 Dörfer weiter, von wo aus wir den Bus nehmen sollen, der wieder einmal an irgendeiner Ecke ohne Bushaltestelle abfahren soll. Na mal sehen! Wir zahlen 10 $ und harren aus. Wann der Bus kommt? Hmmm...baaaald! Pura vida sag ich nur! Auf uns zu kommen dann 4 Rucksackbepackte Touristen, die zuvor an der Bushaltestelle saßen, Benni will wetten, dass mindestens ein Deutscher dabei ist. Ich tippe allein von der Optik auf eine Engländerin, eine Inderin und ein deutsches Pärchen. So schlecht war ich gar nicht, nur eben auch nicht ganz richtig. Das Pärchen kam aus der Schweiz, die Inderin aus Wiesbaden und die Engänderin aus Melbourne, Australien. Tschaka! Nun gut, die Australierin machte eine Weltreise (9 Monate unterwegs), die Wiesbadenerin versuchte in in 6 Monaten den gesamten Amerikanischen (Süd- Mittel – und Nordamerika) Raum abzuklappern und die Schweizer kamen aus Panama und wollten bis nach Yucatan... ufff und wir fühlten uns schon mutig, dass wir drei Länder in 5 Wochen durchqueren wollten. Während wir auf den Bus warteten, der baaaaald kommen und uns zur Grenze fahren sollte, unterhielten wir uns und wurden von einem kleinen, etwas räudigem Hund bewacht, der jedes vorbeifahrende Auto anbellte. Der Busfaher lud unsere Rucksäcke ein und bekam von jedem umgerechnet ca. 4 $ (für uns also 8, immer schön mitrechnen, das wird heute ein teurer Spaß!), damit er uns sicher zur Grenze fuhr. An der Grenze wurden wir in der Gruppe erst einmal von vielen Menschen Popstarartig umringt, die alle etwas von uns wollten, der eine wollte uns den Weg zeigen, der nächste, dass wir bei ihm zu einem unverschämtzen Kurs umtauschen und der nächsten sagte einfach nur laut „Si, si!“ und zeigte in irgendeine Richtung. Dazu kam noch der Ausdruck „Chico, Taxi?“, den wir in nächster Zeit noch öfter hören sollten und der in mir den Wunsch hegte den Satz „Neeeeein ich will nicht Taxi fahren, geh mir nicht auf den … Keks!“ auf Spanisch zu können. Wer mir den mal übersetzen und schicken möchte, dem wäre ich sehr dankbar ;). Die Leute waren schon unangenehm aufdringlich und jetzt begann für uns der„Bezahl- damit- du – ausreisen – und – wieder – einreisen – darfst“ - Marathon.
Erst durften wir Ausreisegebühr bezahlen (8 $ pro Person inklusive Ausweis zeigen und dann auf der Rechnung, die man natürlich erst nach dem Bezahlen bekommt, feststellen, dass da nur 7 $ draufsteht und der eine Dollar quasi offizielles Schmiergeld ist), dann ein Formular ausfüllen in der klimatisierten Ausreisebotschaft, dann Stempel, dann ein ganz schönes Stückchen zu Fuß durchs quasi Niemandsland bis man an eine kleine Hütte kommt, Ausweis zeigen, muchas gracias, raus aus Costa Rica, 3 m laufen, rein in ein Zelt (an dem sagenhaften offiziellen Grenzstein, der gigantische 80 cm maß und auf dem Nicaragua stand, sind wir zunächst ignorant vorbeigeastet) Ausweis zeigen, muchas gracias, rein in Nicaragua. 
 
Danach wollte uns ein Typ unbedingt den Weg an den ganzen Trucks (die Einfuhrschlange der Trucks ist übrigens ewig lang, mehrere Kilometer) zum Meldeamt von Nicaragua inklusive Busbahnhof zeigen. Gut, lass ihn! Dort musste man erst einmal einen Dollar zahlen (warum weiß kein Mensch!!) und dann wieder ein Formular ausfüllen,dann nochmals 12 $ pro Person, muchas gracias, bienvenidos a Nicaragua, jaja! Da bei uns alle in andere Richtungen wollten, lohnte sich kein Gemeinschaftstaxi und wir ließen uns von dem Mann, der uns wie ein Schatten begleitet hatte, zu einem Bus, der „directo“ nach Granada ging, begleitet und zahlten wieder 15 $ (wovon der Typ vom Busfahrer Provision kassierte) – man was sind wir doch blöd. Wir hätten wahrscheinlich auf einen Ticobus warten können, aber das las ich leider erst danach im von Heike geborgten Reiseführer Costa Rica & Süd- Nicaragua. Der Bus war ein Reisebus, klimatisiert, breite Schlafsitze, Fernseher und Toilette... was sind wir doch für Backpacker. Benni schlief sofort ein und verpasste so die tolle spanische Version von „Noah“, wobei hier wirklich mal der Vorteil war, dass man sie nicht verstand. Wir waren auch sehr schnell da, ließen uns von dem Busfahrer allerdings den falschen Tipp geben: Taxi und dazu kam noch, dass Benni die Anfahrtsinstruktion des Hostels nicht richtig gelesen hatte. All das (da das Hostel nicht in Granada lag) führte zu dem folgenden Unglück. Zwar hatte Benni ihn auf 15 $ runtergehandelt für eine große Strecke, ihm jedoch wegen einer ungenauen Karte den falschen Punkt genannt, sodass wir plötzlich zur Hälfte um den See rum waren, aber an der falschen Stelle. Wir hätten eigentlich anders herum fahren müssen, da der Weg (der einzige!!), der zum Hostel am Vulkankatersee führte, von Granada aus wesentlich kürzer zu erreichen gewesen wäre. So fuhren wir eine dreiviertel Runde und mussten am Ende mit dem Fahrer diskutieren, um ihn von 35 auf 30 $ runterzuhandeln. Sooo hat wer mitgerechnet wie viel wir heute gezahlt haben? Egaaaaaal! Uns war in dem Moment eher wichtig endlich da zu sein. Wir wurden dafür auch ordentlich belohnt. Das Hostel war genial, wunderschön gelegen am Vulkankratersee, wobei das Grundstück in mehreren Terrassen zum Wasser hin verlief.
Die Hostelleute waren sehr nett und entschuldigten sich auch für die Bauarbeiten, da der Pizzaofenbereich ausgebaut (dort deckten sie auch die Dächer mit Palmwedeln) und noch ein weiterer „Bathroom“- Komplex fertigestellt wurde. Unser Zimmer lag direkt an der Restaurantterasse zusammen mit der Rezeption. Man hatte einen wunderschönen Ausblick und es gab Katzenbabies :))))))!

 
Im unteren Bereich gab es Tischtennisplatten, die Bar, einen hübsch angelegten Außenbereich, Hängematten, Liegestühle, Bouleplätze, einen Volleyballplatz, die Kayaks (die man sich kostenlos ausleihen konnte), Surfbretter,Hängematten etc. Nach einer dringend notwendigen Dusche sahen wir uns das Gelände an, setzten uns kurz an den Strand und überlegten was wir zum Abendessen bestellen sollten.
Zwar hatten wir auch die üblichen Studenten- Backpacker- Nudeln, aber Benni meinte wir hätten uns ein Steak verdient, was er zum Abendbrot auch bestellte, die Smoothies dazu waren unglaublich lecker und mein Mangohühnchen auch klasse! Buenas noches allesamt!



1 Kommentar:

  1. Hey, Ihr Schlammspringer,

    haben heute euren Beitrag für Herrn Krefft überwiesen, Paul die kleinen getigerten Kätzchen gezeigt (ignore und schnurr...) und neidisch auf all eure schönen Erlebnisse geguckt (Paul würde auch gerne mal einen Kolibri auf der Pfote haben... :-)). Das einzige, was bei uns nach Limone schmeckt, ist der - allerdings auch sehr leckere - Gin Tonic, den Papa uns zum Feierabend kreiert hat!

    Macht weiter so und seid weiterhin schön vorsichtig!!! (Die Auguste im Rheinland...)

    Eure MaPa / JaJe und Schnurri alias Qualle

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