Donnerstag, 25. September 2014

Tag 19 – ja wir fahrn, ja wir fahrn mit de.. m Bus!

Heute wird nicht viel passieren außer eben Busfahren. Schon um 6.00 startete der Bus bei schönstem und wärmsten Wetter in Playas del Coco. Da es ein Ticobus war, mussten wir erst unsere Rucksäcke unten in den Bus machen und dann wurde es eng. Außerdem hielten wir wieder alle 100 m, weil eine ältere Frau aus – oder eine junge Frau mit Kind einsteigen wollte. Wir fuhren so holter di polter die Pisten entlang und mussten dann in Liberia umsteigen. Diesmal wussten wir allerdings an welchen Busbahnhof wir mussten, da hieß es noch eine halbe Stunde warten, was uns ein älterer netter Herr freudig kund tat. Als wir da saßen, stand vor uns eine ältere dicke Frau, die allerlei lustiges und uns zum Teil unbekanntes Gemüse aus einer Plastetüte zauberte. Offensichtlich kannte sie auch nicht alles, jedenfalls ließ sie den Mann neben sich vorkosten. Wenn ihm das nicht schmeckte, wurde die Frucht oder das Gemüse einfach wieder in die Tüte zurück getan. Benni wollte sich gerne noch einen Schmusi (also einen Smoothie) holen, brauchte dafür aber erstaunlich lange. Dann kam der Bus an und der hilfsfreudige Herr winkte wie besessen mit seinem Krückstock, wir mögen doch schnell einsteigen.
Zwar hatten wir noch 10 Minuten, aber ich schaute auch immer hilfesuchend nach Benni, dessen Obsttante in Zeitlupe und in aller Genüsslichkeit erst die Banane und dann die anderen Obstsorten in einem Tempo schälte, dass man Angst haben musste, dass die Banane braun wird bevor sie überhaupt ihren Weg in den Mixer fand. Zwischendurch half mir Benni beim Rucksäcke in den Bus schleppen und holte sich dann erst den fertigen, aber leckeren Schmusi. Die Fahrt konnte weitergehen bis Puntarenas. Dort fuhren wir eine Weile am Wasser entlang (wir hatten schon Angst die Haltestelle zu verpassen) bis wir irgendwann genau darauf zu steuerten. Vor uns lag das Meer und auf diesem ein großer Kreuzfahrtdampfer, in den ab und zu Passagiere mit einer Bummelbahn gebracht wurden.
Am Busbahnhof fragte ich an der Info, wann wie und wo der Bus nach Quepos fuhr, bekam aber eine schleierhafte Antwort, die mich hinter ein Gelände mit viel Müll führte. Hä? Außer ein paar großes Echsen war hier echt nichts interessantes- Zurück an der Bushaltestelle setzten sich neben uns (für das Toilettenpapier zahlte man hier 200 Colonnes!!) eine Mutter mit sehr sehr dünner Tochter. Die wurde wohl auf eine Karriere als Model vorbereitet, jedenfalls durfte sie aus der von der Mutter gekauften Fruchttüte nur ein paar essen. Eine ältere Frau, die einen ganzen Sack Reis alleine geschleppt hatte (da sieh mal einer an!) setzte sich dazu und das Mädchen zeigte plötzlich auf mein Gesicht (sie war vielleicht 17) und fing an zu grinsen. Die ältere Frau gab mir weiter, dass sie wohl meine Sommersprossen toll fand... scheinbar hatten hier wenig Leute Sommersprossen. Als ich sie dann fragte, ob sie die Früchte da mit Salz aß, bot sie mir welche an. Ich kannte die, die waren eigentlich recht pelzig, ich tauschte gegen eine Igelfrucht, dann kam Benni von der Toilette wieder und amüsierte sich königlich, dass ich schon wieder was zu essen in der Hand hatte.
Dann ging er wieder, um nochmal nach dem Bus zu sehen. Währenddessen hatte die alte Frau auch eine Tüte gekauft und da ich offenbar so hungrig aus der Wäsche guckte gab sie mir auch drei. Als Benni nun wiederkam musste er sehr lachen, da ich noch mehr Essen als vorher auf der Hand hatte. Zu uns hatten sich mittlerweile auch die 3 Tussis aus dem Paradiso – Hostel dazu gesellt, die Damen aus Israel, waren leicht verhaltensoriginell! Wir fanden den Bus, allerdings konnten wir nicht mehr am Rio Tarcoles bei den Krokos aussteigen, da wir sonst den letzten Anschlussbus nach Uvita verpasst hätte, aber der Busfahrer meine er würde langsam drüberfahren. Wir wurden noch gewarnt unsere Sachen zu unseren Füßen zu packen und nicht über unsere Köpfe zu legen. Lange dauerte es nicht bis wir an der Brücke waren, aber so richtig langsam fuhr der Busfahrer nicht und es waren auf den Bildern auch mehr Touristen als Krokodile drauf, aber immerhin auch Krokodile.
Die restliche Fahrt bis Quepos war recht ereignislos. Dort am Bahnhof mussten wir noch ein bisschen warten und rumfragen, allerdings waren auch hier die Leute nicht wirklich kooperativ. Eine Großfamilie setzte sich neben uns, wobei man nicht wusste wer davon genau die Mutter war und welche Kinder von wem waren. Zwei kleine Mädchen fanden uns jedoch sehr interessant und begannen sich mit uns auf Spanisch zu unterhalten. Als wir nur ganz wenig antworten konnten und Benni wieder einmal nach „Inglés?“ (Englisch) fragte, versuchten sie ganz aufgeregt ihr bisschen Schulenglisch herauszukramen und zählten vor uns auf Englisch. Irgendwann begann es wieder zu regnen und dann kam irgendwann der Bus. Ein älterer Mann, der sich aus einer Plasteflasche und ein bisschen Angelschnur eine Gitarre gebaut hatte, machte sich in unserer Nähe einen Spaß daraus immer wenn zwei Mädchen an ihm vorbei liefen laut „BUUUH“ zu rufen und freute sich tierisch, wenn die dann in die Luft sprangen und quietschten. Dann gings ab in den letzten Bus, in dem eine Menge Backpacker und natürlich auch Deutsche saßen. Dunkel wurde es jetzt auch schon wieder, meine Güte, jetzt sind wir schon seit 12 Stunden unterwegs, zwar auch durchs halbe Land gefahren, aber jetzt reichts auch. Ein junges österreichisches Pärchen schloss sich uns an, da wir ihnen von unserem Hostel vorschwärmten. Der Busfahrer setzte uns noch fast direkt davor ab, das war echt ein netter Busfahrer! Allerdings mussten wir trotzdem noch ein ganz schönes Stück laufen und das im Dunkeln. Benni hatte dann auch keine gute Laune mehr. Aber im Hostel angekommen waren wir positiv überrascht. Wir wurden von Holly herumgeführt durch die Küche, über den Hof, an der Yogaplattform vorbei, zeigte uns die Bäder und dann unsere Unterkünfte. Das war das erste richtig coole Hostel, so wie man sich das so vorstellt. Benni war allerdings so fertig, dass er sich sofort ins Bett im Baumhaus fallen ließ und einschlief. Ich hatte merkwürdigerweise noch Energie und probierte mich neben dem Blogschreiben noch durch die einheimischen Brausen (für den Süden: Sprudel! ;P). Bis dann auch hier um 22.00 das Licht ausging.

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