Tag
19 – ja wir fahrn, ja wir fahrn mit de.. m Bus!
Heute
wird nicht viel passieren außer eben Busfahren. Schon um 6.00
startete der Bus bei schönstem und wärmsten Wetter in Playas del
Coco. Da es ein Ticobus war, mussten wir erst unsere Rucksäcke unten
in den Bus machen und dann wurde es eng. Außerdem hielten wir wieder
alle 100 m, weil eine ältere Frau aus – oder eine junge Frau mit
Kind einsteigen wollte. Wir fuhren so holter di polter die Pisten
entlang und mussten dann in Liberia umsteigen. Diesmal wussten wir
allerdings an welchen Busbahnhof wir mussten, da hieß es noch eine
halbe Stunde warten, was uns ein älterer netter Herr freudig kund
tat. Als wir da saßen, stand vor uns eine ältere dicke Frau, die
allerlei lustiges und uns zum Teil unbekanntes Gemüse aus einer
Plastetüte zauberte. Offensichtlich kannte sie auch nicht alles,
jedenfalls ließ sie den Mann neben sich vorkosten. Wenn ihm das
nicht schmeckte, wurde die Frucht oder das Gemüse einfach wieder in
die Tüte zurück getan. Benni wollte sich gerne noch einen Schmusi
(also einen Smoothie) holen, brauchte dafür aber erstaunlich lange.
Dann kam der Bus an und der hilfsfreudige Herr winkte wie besessen
mit seinem Krückstock, wir mögen doch schnell einsteigen.
Zwar
hatten wir noch 10 Minuten, aber ich schaute auch immer hilfesuchend
nach Benni, dessen Obsttante in Zeitlupe und in aller Genüsslichkeit
erst die Banane und dann die anderen Obstsorten in einem Tempo
schälte, dass man Angst haben musste, dass die Banane braun wird
bevor sie überhaupt ihren Weg in den Mixer fand. Zwischendurch half
mir Benni beim Rucksäcke in den Bus schleppen und holte sich dann
erst den fertigen, aber leckeren Schmusi. Die Fahrt konnte
weitergehen bis Puntarenas. Dort fuhren wir eine Weile am Wasser
entlang (wir hatten schon Angst die Haltestelle zu verpassen) bis wir
irgendwann genau darauf zu steuerten. Vor uns lag das Meer und auf
diesem ein großer Kreuzfahrtdampfer, in den ab und zu Passagiere mit
einer Bummelbahn gebracht wurden.
Am Busbahnhof fragte ich an der
Info, wann wie und wo der Bus nach Quepos fuhr, bekam aber eine
schleierhafte Antwort, die mich hinter ein Gelände mit viel Müll
führte. Hä? Außer ein paar großes Echsen war hier echt nichts
interessantes- Zurück an der Bushaltestelle setzten sich neben uns
(für das Toilettenpapier zahlte man hier 200 Colonnes!!) eine Mutter
mit sehr sehr dünner Tochter. Die wurde wohl auf eine Karriere als
Model vorbereitet, jedenfalls durfte sie aus der von der Mutter
gekauften Fruchttüte nur ein paar essen. Eine ältere Frau, die
einen ganzen Sack Reis alleine geschleppt hatte (da sieh mal einer
an!) setzte sich dazu und das Mädchen zeigte plötzlich auf mein
Gesicht (sie war vielleicht 17) und fing an zu grinsen. Die ältere
Frau gab mir weiter, dass sie wohl meine Sommersprossen toll fand...
scheinbar hatten hier wenig Leute Sommersprossen. Als ich sie dann
fragte, ob sie die Früchte da mit Salz aß, bot sie mir welche an.
Ich kannte die, die waren eigentlich recht pelzig, ich tauschte gegen
eine Igelfrucht, dann kam Benni von der Toilette wieder und amüsierte
sich königlich, dass ich schon wieder was zu essen in der Hand
hatte.
Dann ging er wieder, um nochmal nach dem Bus zu sehen.
Währenddessen hatte die alte Frau auch eine Tüte gekauft und da ich
offenbar so hungrig aus der Wäsche guckte gab sie mir auch drei. Als
Benni nun wiederkam musste er sehr lachen, da ich noch mehr Essen als
vorher auf der Hand hatte. Zu uns hatten sich mittlerweile auch die 3
Tussis aus dem Paradiso – Hostel dazu gesellt, die Damen aus
Israel, waren leicht verhaltensoriginell! Wir fanden den Bus,
allerdings konnten wir nicht mehr am Rio Tarcoles bei den Krokos
aussteigen, da wir sonst den letzten Anschlussbus nach Uvita verpasst
hätte, aber der Busfahrer meine er würde langsam drüberfahren. Wir
wurden noch gewarnt unsere Sachen zu unseren Füßen zu packen und
nicht über unsere Köpfe zu legen. Lange dauerte es nicht bis wir an
der Brücke waren, aber so richtig langsam fuhr der Busfahrer nicht
und es waren auf den Bildern auch mehr Touristen als Krokodile drauf,
aber immerhin auch Krokodile.
Die restliche Fahrt bis Quepos war
recht ereignislos. Dort am Bahnhof mussten wir noch ein bisschen
warten und rumfragen, allerdings waren auch hier die Leute nicht
wirklich kooperativ. Eine Großfamilie setzte sich neben uns, wobei
man nicht wusste wer davon genau die Mutter war und welche Kinder von
wem waren. Zwei kleine Mädchen fanden uns jedoch sehr interessant
und begannen sich mit uns auf Spanisch zu unterhalten. Als wir nur
ganz wenig antworten konnten und Benni wieder einmal nach „Inglés?“
(Englisch) fragte, versuchten sie ganz aufgeregt ihr bisschen
Schulenglisch herauszukramen und zählten vor uns auf Englisch.
Irgendwann begann es wieder zu regnen und dann kam irgendwann der
Bus. Ein älterer Mann, der sich aus einer Plasteflasche und ein
bisschen Angelschnur eine Gitarre gebaut hatte, machte sich in
unserer Nähe einen Spaß daraus immer wenn zwei Mädchen an ihm
vorbei liefen laut „BUUUH“ zu rufen und freute sich tierisch,
wenn die dann in die Luft sprangen und quietschten. Dann gings ab in
den letzten Bus, in dem eine Menge Backpacker und natürlich auch
Deutsche saßen. Dunkel wurde es jetzt auch schon wieder, meine Güte,
jetzt sind wir schon seit 12 Stunden unterwegs, zwar auch durchs
halbe Land gefahren, aber jetzt reichts auch. Ein junges
österreichisches Pärchen schloss sich uns an, da wir ihnen von
unserem Hostel vorschwärmten. Der Busfahrer setzte uns noch fast
direkt davor ab, das war echt ein netter Busfahrer! Allerdings
mussten wir trotzdem noch ein ganz schönes Stück laufen und das im
Dunkeln. Benni hatte dann auch keine gute Laune mehr. Aber im Hostel
angekommen waren wir positiv überrascht. Wir wurden von Holly
herumgeführt durch die Küche, über den Hof, an der Yogaplattform
vorbei, zeigte uns die Bäder und dann unsere Unterkünfte. Das war
das erste richtig coole Hostel, so wie man sich das so vorstellt.
Benni war allerdings so fertig, dass er sich sofort ins Bett im
Baumhaus fallen ließ und einschlief. Ich hatte merkwürdigerweise
noch Energie und probierte mich neben dem Blogschreiben noch durch
die einheimischen Brausen (für den Süden: Sprudel! ;P). Bis dann
auch hier um 22.00 das Licht ausging.
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