Donnerstag, 25. September 2014

Tag 31, 32 – Hey Dude! Auf zu den Schildkröten!

Die Fahrt nach Tortuguero begann wieder früh und dauerte lange. Zum Glück war Benni wieder einigermaßen fit, da wir erst von Cahuita nach Puerto Limon, von da nach Guapiles, dann nach Cariari und von da noch einmal eine Stunde mit Bus + eine Stunde Boot fahren musste.
Die letzte Busfahrt war schon recht anstrengend über die Pisten und wieder hielt der Bus alle paar Meter an. Dann bezahlten wir pro Person noch eine Gepäckgebühr von 2 $ zusätzlich zum Fahrpreis und schlängelten uns durch die dschungelbuchartigen Kanäle, leider war es nicht ganz so idyllisch, da der Motor recht laut war. Endlich in Tortuguero angekommen wurden wir am Pier wieder von vielen Menschen überannt, wobei sich einige aber als hilfsbereit erwiesen.
Sogar die deutsche Zoologin war da, bei der ich nach einer Tour gefragt hatte, diese hatte aber keine Plätze mehr, empfahl uns aber ihren Ersatzguide, der einsprang, wenn sie keine Kapazität mehr hatte. Erst wurden wir noch von einem lokalen Reporter interviewt, der uns fragte (sie übersetzte dann) warum wir hergekommen waren... na wie alle.. wegen der Schildkröten!
Juan, der Ersatzguide, war ein ca. 60-jähriger Einheimischer, der uns auch noch den Weg zu unserem Hotel zeigte. Dort waren die Leute zwar anwesend, aber nicht so richtig erfreut über Gäste. Wir durften uns zwar ein Zimmer aussuchen, was auch nett hergerichtet war, aber wie sich herausstellte Mitbewohner enthielt, die nicht gezahlt hatten: Eine Menge Ameisen krabbelte durch die Räume und störte uns auch ein wenig beim Abendessen, welches wir im Zimmer einnahmen und leider auch kalt, da sie hier keine Küche hatten. Es gab Tortillas mit Avocado, Hähnchenschenkel (die hatte ich am Abend zuvor noch gebraten und wurde dabei sabbernd von den Katzen der alten Lady beäugt), Tomaten, Pilzen, Gemüse aus der Dose, Ei und Tomatensalsa. Leider waren unsere Mägen schnell satt und nach dem Film („Oben“) ersann ich auf Möglichkeiten die Reste mit kaltem Wasser frisch zu halten und baute eine Ameisenfalle, die auch funktionierte!
Am nächsten Morgen war es verdammt heiß und nachdem wir ausgeschlafen und keine Lust auf noch eine kostspielige Wanderung hatten, machten wir uns selbst auf die Socken an den Strand, an dem die Hitze stand. Wir sahen große Mulden im Sand und vermuteten dort die Schildkrötennester, aber waren die echt so groß? Dann kauften wir uns einen Fruchtschmusi und bekamen im Touristencenter nicht sehr viele Auskünfte, sodass wir auf eigene Faust nach dem Parkeingang suchten. Dort konnten wir schon einen Brüllaffen beim Mampfen zusehen, hätten aber wieder 10 $ Eintritt zahlen müssen und dazu noch 5 $ für Gummistiefel, da sie uns ohne nicht reinlassen wollten, also jetzt reichts aber. Dann halt nicht. Wir machten Mittagspause beim Ventilator im Hotel und aßen die Reste. Zum Nachmittag hin suchten wir die vom Lonely Planet angepriesene Bäckerei und kauften für die Jule noch ein Stück Bananenkuchen und danach sogar ein Eis, unser erstes! Aber auch nur deshalb, weil es so furchtbar warm war! Danach wanderten wir an den Strand, hüpfte n wie Rumpelstilzchen über den glutheißen Sand und badeten (obwohl man uns vor Strömungen, Haien und Barracudas gewarnt hatte) allerdings nur im flachen Wasser. Sonnen war leider nicht so schön, da es viele Fliegen gab, die einen auf Dauer schon nervten. Irgendwann gings dann zurück am Strand zum Hotel. Dort klagte Benni leider wieder über Bauchkrämpfe und verließ sogar frühzeitig das Soda, welches wir zum Abendessen auserkoren hatte ohne irgendwas gegessen zu haben. Bis zur Schildkrötenbeobachtung waren es noch ein paar Stunden, aber obwohl er noch schlief, konnte er sich dann als es soweit war nicht erheben. So ging ich also leider allein zum Treffpunkt und musste Juan erklären warum. Der war nicht sehr erfreut und danach auch recht wortkarg, wurde aber wieder netter als wir ein älteres deutsches Pärchen noch abholten und zu dem zugelassenem Strandabschnitt (die Zeiten wurden jeden Tag neu ausgelost, wir hatten Glück und hatten die spätere bekommen) marschierten. Dort erklärte und Juan einiges über die Schildkröten (welche Arten, welche wann an den Strand kommt etc.) und wir warteten im Dunkeln bis der Späher vom Strand eine Schildkröten meldete. Das dauerte nicht lang und wie liefen im Dunkeln (nur die Guides hatten rote Taschenlampen, um die Schildkröten nicht zu verschrecken) an den Strand. Da wühlte etwas riesiges unter einer Palme sehr umständlich im Sand. Die Schildkröte, eine „green turtle“ war wirklich riesig (ca. 1,50 m lang und knapp einen Meter breit) und buddelte dementsprechend ein riesiges Loch. Allerdings schien das ganz schön anstrengend zu sein, wenn man keine Schaufel halten konnte, sie schnaufte auch wie ein Pferd. Nach einer Weile zuschauen gingen wir parallel zum Strand weiter, um die eine Schildkröte nicht ewig zu stören. Die zweite Schildkröte war gerade dabei Eier zu legen und wir konnten sehen wie sie diese von der Größe eines Golfballs (zwischen 75 und 100 Stück) danach auch mit den hinteren Flossen wieder zuscharrte und schließlich sahen wir sogar eine dritte, die sich ihren Weg zum Meer bahnte und durften hinter dieser bis zum Wasser hinterherlaufen. Das war schon beeindruckend!
Auf dem Rückweg entdeckte ich sogar noch ein Gürteltier, welches vor uns über den Weg sprang. Zwar musste ich den Sticker (den die Späher bekommen, die auch darauf achten, dass keiner die Eier klaut) für Benno mitbezahlen, da diese schon morgens gekauft wurden, aber viel schlimmer war, dass Benni das verpasst hatte. Als ich zurück war ging es ihm allerdings besser und ich erzählte ihm dafür davon. Da es dann nach Mitternacht war fielen mir aber auch bald die Augen zu.

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